Samstag, 06. April 2013

Ruhetag: Fès - heiter bis wolkig, 16 Grad

Ausflug nach Volubilis, Moulay-Idriss und Meknès
 

Unseren Wohnmobilen gönnten wir heute Ruhe - die Reiseteilnehmer hingegen hatten volles Programm. Mit zwei Kleinbussen fuhren wir durch eine fruchtbare Ebene voller Getreidefelder und Obstbäume. Überall streckten bunte Blumen ihre Köpfe in die Höhe und als wir an einem von viel Grün eingerahmten See vorbeikamen, dachten wir endgültig, daß wir zurück im Allgäu seien.

 

Unsere erste Station war die bedeutendste römische Ausgrabungsstätte Marokkos: Volubilis!

 

Seit 1997 steht dieses Ruinenfeld auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Besonders berühmt sind die gut erhaltenen Mosaikfußböden. Wie hier zum Beispiel "Diana im Bade".

 

Vor dem Triumphbogen versammelten sich alle spontan zu einem Gruppenfoto.

 

Wir hatten wirklich Glück, denn die Pfützen erinnerten uns daran, wie es gewesen wäre, wenn diese Besichtigung bereits gestern auf dem Programm gestanden hätte.

So aber spazierten wir bei frühlingshaften Temperaturen durch eine Menge Säulen und wunderschöne bunte Blumen.

 

Ganz in der Nähe von Volubilis liegt Moulay-Idriss, die als heilige Stadt angesehen wird und das wichtigste Wallfahrtziel Marokkos darstellt. Wer siebenmal nach Moulay-Idriss pilgert, darf sich Mekka sparen. 40.000 Pilger kommen jedes Jahr zu der Grabstätte des Gründers der ersten marokkanischen Dynastie und des ersten marokkanischen Staates:

Moulay Idriss I.

Wir als "Ungläubige" durften nicht hinein in dieses Heiligtum aber einen Fotostopp legten wir trotzdem ein.

 
Nach so viel Schauen und Laufen hatten wir einen gehörigen Appetit und so staunten wir alle nicht schlecht, als wir in der Medina der Sultansstadt Meknès durch ein unscheinbares Tor traten und uns in einem Restaurant wie aus 1001 Nacht wiederfanden.
 

Langsam haben wir uns gut an die marokkanische Küche gewöhnt. Nach einem vielfältigen Salat gab es als zweite Vorspeise ein dünnes Blätterteiggebäck gefüllt mit Mandeln, Pistazien und Huhn, bestreut mit Puderzucker und kunstvoll arrangierten Zimt-Linien. Sehr lecker! Nach der üblichen Tajine und dem ebenfalls üblichen Obstteller wurde der übliche Pfefferminztee gereicht.

 
Solchermaßen gestärkt wurden wir von unserem Stadtführer abgeholt und durch die engen Gassen der Altstadt zum Place el Hédim geleitet. Dabei durchstreiften wir wieder die Souks, was bei den Reiseteilnehmern unterschiedliche Reaktionen auslöst.

Die meisten Männer fragen: "Wie viele dieser engen Märkte und Einkaufsstraßen müssen wir noch ertragen?"

Die meisten Frauen interessiert mehr die Antwort auf die Frage: "Wann dürfen wir zum Shoppen und Handeln allein durch die Gassen ziehen, ohne daß Hans-Hermann als Schlußmann dafür sorgt, daß alle zusammen bleiben?"

Nun die Antwort auf beide Fragen lautet: "Morgen fahren wir in die Innenstadt von Fès, schau'n wir mal, wie sich das gestaltet!" Die Souks sind nämlich so labyrinthartig, daß man ohne einheimische Führung ziemlich sicher verloren geht.

Und wenn man dann noch einem Schlangenbeschwörer in die Hände fällt, dann kann für nichts mehr garantiert werden.

 

An der Südostseite des großen Platzes kann man das berühmte Stadttor "Bab el Mansour" bestaunen. Es bildet den Zugang zu den Palastgebäuden.

 

In unmittelbarer Nähe liegt die große Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Die Jemaa el Kébir hat 12 Eingangstore mit prachtvoll geschnitzten Überdächern.

 

Und wer oder was stand neben diesem Gotteshaus? Kuga Tours hatte noch ein Versprechen einzulösen. In Marrakech waren die Kutschen bereits gemietet gewesen. Bei wolkenbruchartigem Regen hatten wir allerdings dankend auf die Rundfahrt mit den Pferden verzichtet. Heute Nachmittag strahlte die Sonne vom Himmel und so wurde der Stadtführung spontan ein weiterer Programmpunkt hinzugefügt.

 

Die Damen übten schon einmal den royalen Gruß á la Queen Elizabeth...

 

Mit den Pferdekutschen ging es am Königspalast vorbei zum Basin de l'Agdal. Dieses 4 ha große Wasserbecken war um 1700 von dem Herrscher Moulay Ismaïl angelegt worden, um seine Parkanlagen bewässern zu können. Es führt das ganze Jahr über Wasser. Die Ruinen im Hintergrund sind die Überreste eines monumentalen Bauwerks von über 8000 qm Größe, das Getreidespeicher und Stallungen für 12.000 Pferde enthielt.

 

Hier endete unser Ausflug in die Geschichte der Römer und Meriniden. Wir haben wieder viel gesehen und erlebt. Mit Rabat, Marrakech und Meknès kennen wir nun drei der vier Königsstädte. Morgen soll mit Fès die vierte folgen.


 

 

 

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