Dienstag, 06. Juni  2017
Wir sind gerade in Whitehorse

Tag 25: Ruhetag in Whitehorse

 

Die Stadt am Yukon, in der auch ein Fire Chief zum Ölwechsel muß

 

Nach so vielen Kilometern durch fast menschenleere Gegend war es eine willkommene Abwechslung, wieder einmal in einer richtigen Stadt zu sein. Alle Tour-Teilnehmer nutzten den Tag, um sich Whitehorse anzusehen und/oder für einen technischen Boxenstopp. 

 

Unser erster Weg führte uns zum Yukon River. Den über 3000 Kilometer langen Fluß, der diesem Territorium seinen Namen gab und einmal quer durch Alaska zum Pazifik fließt, umgibt eine Aura von Pioniergeist, Abenteuer und Wildnis. Einmal am Yukon stehen, dem Sehnsuchtsort so vieler Kanada-Begeisterter! 

 

Die SS Klondike ist der größte Raddampfer, der diesen Kult-Fluß jemals befahren hat. Inzwischen ist sie außer Dienst und liegt liebevoll restauriert als national-historisches Denkmal in Whitehorse am Ufer des Yukon. Das wollten wir uns anschauen.

 

 

Da man in Kanada überall gut mit langen Wohnmobilen parken kann, trafen wir natürlich gleich einen ganzen Schwarm Kugianer, die dasselbe Ziel hatten. Von 1929 - 1950 wurden mit diesem Schiff Waren von Whitehorse nach Dawson City gebracht, dieselbe Strecke, die wir morgen auf der Straße zurücklegen werden.

 

 

Schorsch verwechselte die SS Klondike offensichtlich mit der Titanic, brachte uns aber immerhin das Foto von einem Biber, den er dort im Yukon hatte schwimmen sehen.

 

 

Regina & Schorsch gehörten auch zu denjenigen, die die Canadream Filiale in Whitehorse aufsuchen mußten. Die kleine Leckstelle unter der Küchenspüle war allerdings schnell behoben. Bei Monika & Uwe gestaltete sich die Fehlersuche etwas aufwendiger. Ihre Heizung hatte vor zwei Tagen ihren Geist aufgegeben und wir waren heilfroh, daß wir gerade so nah an einem Depot der Vermietfirma vorbeikamen. Es mußte etwas am Zünder ausgetauscht werden aber dann lief die Heizung wieder wie am Schnürchen. Wenn wir gerade im kanadischen Niemandsland gewesen wären, hätte das schwieriger werden können. 

 

Alle anderen nutzten den Stadtausflug nicht nur für Sightseeing und Einkauf beim deutschen Bäcker, sondern auch zum Ölwechsel. In Kanada müssen die Fahrzeuge alle 8000 Kilometer zum Ölwechsel. Für europäische Verhältnisse unvorstellbar aber "andere Länder - andere Sitten". 

Die Franchise-Kette Jiffy Lube hat sich auf genau diese Anforderung spezialisiert und ist in über 2200 Städten Nordamerikas zu finden. Man braucht keinen Termin, sondern fährt einfach vor, rein in die Halle, Öl raus, Öl rein und auf der anderen Seite kommt das Wohnmobil wieder frisch und munter aus der Halle. Nach 15 Minuten war die Sache erledigt. Rechnung zahlt selbstverständlich der Vermieter. 

Man könnte sich nun ärgern, daß man gezwungen ist, im Urlaub die Wartungsarbeiten von Canadream erledigen zu müssen. Da wir aber die Mobile für 12.000 Kilometer und fast acht Wochen "entführen", ist es nicht anders machbar und durch die kleinen Firmen, die sich nur auf Ölwechsel spezialisiert haben, auch kein Problem. Warum die Kanadier allerdings diesen kurzen Wechsel-Zyklus überhaupt haben, erschließt sich uns in keinster Weise.

 

 

Ganz egal, heute hat's prima gepaßt und hat gar nicht weh getan. Jetzt können wir morgen noch mal so gut ins Goldgräber-Städtchen Dawson City rollen. Bei der allabendlichen Fahrerbesprechung wurden die Details der Etappe geklärt und bereits der nächste Ruhetag angekündigt.

 

 

Meist treffen wir uns zum Briefing schon am überall vorhandenen Feuerplatz, da Uwe sowieso jeden Abend zündelt - sehr zur Freude aller Reiseteilnehmer! So kam es wie es kommen mußt: Uwe wurde feierlich zum Feuerteufel ernannt und bekam von Barbara eine Schärpe umgelegt.

 

 

Es ist doch gut, wenn man einen Fire Chief im Team hat! Dann ist die Geselligkeit gesichert.

 


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