Samstag, 06. Oktober  2018
Wir sind gerade in Shiraz

 

 

Der Iran ist ein wunderbarer Platz zum Leben - wenn man zufällig eine Dattel ist.

 

Jeden Abend sitzen wir am PC und grübeln, wie wir den Tag in Worte fassen können. Zu viel passiert und zu viel gibt es zu sehen, als daß man einen vollständigen Überblick geben könnte. Man muß einfach selbst dabei sein und die Bilder im Kopf speichern. Alles andere kann nur ein blasser Abklatsch des Erlebten sein und bleiben.

 

Wo fangen wir an? Am besten der Reihe nach! Unser Weg führte uns heute ein ganzes Stück weiter westwärts an der Küste entlang. Wobei das Meer leider nur selten zu sehen war, dafür kamen wir durch staubtrockene Ortschaften, die Menschen ihre Heimat nennen auch wenn wir uns nicht vorstellen könnten, dort zu leben.

 

 

Kurz bevor wir nach Norden abbiegen wollten, um durch die Berge nach Shiraz zu fahren, durchquerten wir noch die Hölle, Hölle, Hölle. In der Nähe von Asaluyeh sind unzählige Raffinerien in Betrieb.

 

 

Es raucht und qualmt und brennt aus bestimmt einhundert Schloten beidseits der Küstenstraße. Die gesamte Szenerie wirkt wie aus einem Science Fiction Film mit Endzeitstimmung in der Unterwelt.

 

 

Endlich führte die Straße weg von diesem Albtraum und schlängelte sich durch bizarre Felslandschaft.

 

 

Auf guter doppelspuriger Fahrbahn rollten wir hinauf und ließen uns nicht stören von den voll beladenen LKWs, die die Nord-Süd-Route bedienen. Die Farbschichtungen waren zauberhaft und machten die lange Etappe kurzweilig.

 

 

Auch der eine oder andere Tunnel lag auf dem Weg. Beim vorherigen Blick auf die Karte hatten wir uns die Überquerung der Berge schwieriger vorgestellt.

 

 

 

In stetem Auf und Ab schlängelte sich die Straße bis nach Firuzabad, wo manche Teilnehmer eine Mittagspause einlegten und dem Palast des Ardeshir einen Besuch abstatteten. Dieses Bauwerk datiert aus 224 n. Chr. und man fragt sich wirklich, wie die Gemäuer so lange stehen bleiben konnten. 

 

 

Einige aus der Gruppe fanden die Zufahrt zu einer Dattelplantage. Das war natürlich hochinteressant.

 

 

Wie immer und überall im Iran wurden sie freundlich empfangen und eingeladen, näher zu treten. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Die Früchte waren in verschiedenen Stadien der Reife.

 

 

Überall fand man die zum Trocknen ausgebreiteten Früchte.

Plantagenmitarbeiter waren damit beschäftigt, die Datteln zu sortieren. Wenn man Land und Leuten so nah kommt, ist das ein Geschenk für die Ewigkeit.

 

 

Nachdem jeder heute auf seine Weise mehr oder minder erfolgreich versucht hatte, Diesel zu tanken, rollten wir in Shiraz ein. Die Millionenstadt auf 1500 m Höhe präsentierte sich mit breiten Boulevards und angenehmen Temperaturen. Während wir diese Zeilen schreiben um kurz vor Mitternacht sind die 25 Grad trockene Wärme in Kombination mit einem eiskalten (alkoholfreien !) Bier die idealen Rahmenbedingungen, diesen 145. Tag der Seidenstraßentour 2018 zusammen zu fassen.

 

 

Wie immer in den alten Städten werden wir morgen eine ausführliche Besichtigung unternehmen und uns von Sirous die Hintergründe erklären lassen. Für einen ersten Eindruck war aber der Spaziergang in der Altstadt mit ausdrucksstarker Beleuchtung gerade richtig.

 

 

Und zum Abschluß noch das Foto des Tages: „Iranisches Wohnmobil“ aufgenommen von Tomi.

 


zurück zum Reisebericht "Seidenstraße 2018 - Teil 3" ⇒ 

 

 

Nach oben