Montag, 06. November  2017
Wir sind gerade in Jabiru

32. Tag / Fahrtag 22: Darwin - Jabiru 252 Kilometer 

 

Das Leben ist wie ein Puzzle. Du mußt es nur zusammensetzen, damit etwas daraus wird.

 

So geht es uns auch mit dem heutigen Tagesbericht. Es ist nicht wirklich viel passiert aber wir werden ein paar Bilder wie Puzzleteile aneinandersetzen und damit hoffentlich einen kleinen Eindruck darüber vermitteln können, was wir alle heute erlebt haben.

 

Einige Tour-Teams fuhren früh am Morgen zur Maui-Vermietstation, um die verschiedensten Wehwehchen reparieren zu lassen: Verstopfte Wasserleitungen, die die Pumpe zum Stöhnen brachten, Franz & Hedwigs zerfetzte Gasleitung, ein lose geruckelter Kühlschrank und ein fälliger Ölwechsel wurden erledigt. Derweil fuhren die übrigen Reiseteilnehmer bereits weiter zum nächsten Ziel.

 

Einerseits ist Darwin eine hübsche Stadt und man hätte sicherlich zum Shoppen noch einen freien Tag gebrauchen können - andererseits waren wir nicht böse, weiter ziehen zu können, denn die Kombination aus beginnender Regenzeit und ungünstigem Gezeitenstand ließ unseren Besuch in der Hauptstadt des Northern Territorys zu einem Kampf mit den Sandmücken werden. Diese winzigen fast unsichtbaren Parasiten stechen und saugen Blut, so daß es zu kleinen roten Hautreaktionen kommt, die extremen Juckreiz auslösen.

 

Leute, die sagen, man soll sich nicht über Kleinigkeiten aufregen, haben mit Sicherheit noch nie eine Mücke im Schlafzimmer gehabt. So blieb uns nichts anderes übrig, als drinnen zu bleiben, Fenster und Türen geschlossen zu halten und uns einzusprühen. Auch erklärte Klimaanlagen-Gegner griffen nun zu künstlicher Kühle. Auf unserem Weg gen Westen kamen wir an einem Info-Zentrum vorbei, in dem wir die verschiedenen Arten und Verbreitungsgebiete der kleinen Piesacker studieren konnten.

 

 

Gleich um die Ecke operierte eine Firma, die mit reißerischen Plakaten warb und uns auf eine Bootstour auf dem Adelaide River lockte.

Hier sollten frei lebende große Krokodile gefüttert werden, die angeblich mit ihren vollen sechs bis sieben Metern aus dem Wasser springen.

Das wollten sich viele von uns nicht entgehen lassen.

 

Wie groß die Salties in diesen Breitengraden werden, konnte man sich anhand eines lebensgroßen Kunststoff-Krokos vorstellen. Karl schoß geistesgegenwärtig ein Kleingruppenfoto.

 

 

Um die Zeit bis zur Abfahrt zu verkürzen, bekam eine Schwarzkopfpython Auslauf und Gerhard konnte zeigen, ob er starke Nerven hat.

 

 

Dann aber hieß es "Leinen los!" und ab ging die Fahrt auf der beschaulichen Flußlandschaft. Es herrschte gerade auflaufendes Wasser. Bei Niedrigwasser würde das Ufer am Nachmittag sechs Meter tiefer liegen, erklärte der Skipper.

 

 

Kaum waren wir erwartungsfroh gestartet, näherte sich uns das erste Reptil mit angriffslustigem Blick.

 

 

Karl hatte eine gute Position und konnte immer mal schnell einen Schnappschuß landen, obwohl wir die Anweisung hatten, meist still sitzen zu bleiben, um die Kroks nicht zu reizen. Angeblich reagieren sie besonders auf die Farbe Rot. Wahrscheinlich hat dieses ausgewachsene Männchen Karl deshalb die Zähne gezeigt......

 

 

Dann versuchte eine Mitarbeiterin der Bootsfirma die riesigen Salties mit einem Fleischstück aus dem Wasser zu locken. Schließlich werden sie als "Jumping Crocodiles" vermarktet.

 

 

Es stellte sich allerdings heraus, daß die Krokodile nicht zum Springen aufgelegt waren. Sie können im Extremfall bis zu zwei Jahre ohne Nahrung auskommen. Warum sollte man sich dann die Mühe machen und sich aus dem Fluß erheben, wenn das Boot jeden Tag mehrmals vorbei kommt und Futter anbietet? Na ja, ein wenig schnappte Schnappi dann doch zu aber wir hatten uns die ganze Sache doch spektakulärer vorgestellt - zumal die Firma "Spectacular" heißt.

 

 

Aber auch ohne Sprung sind die Krokodile wahrlich beeindruckende und angsteinflößende Tiere. 

 

Unser nächstes Ziel war der Kakadu-Nationalpark. Er befindet sich in der Alligator-Rivers Region und gehört den Aborigines. Hier wollen wir morgen einen Tagesausflug unternehmen und sind guter Dinge, dann auch noch ein paar Krokos zu sehen zu bekommen.

 

 

In der Stadt Jabiru - benannt nach einem großen Storchenvogel - liegt unser wirklich schöner Campingplatz mitten in tropischem Grün.

Allein die Zufahrt war schon vielversprechend.

 

 

Da wir uns nach wie vor in den Tropen befinden und sich die 38 Grad bei der hohen Luftfeuchtigkeit noch wärmer anfühlen als im trockenen Süden, aus dem wir hier hoch gefahren sind, gab es für fast alle aus der Gruppe heute Nachmittag nur ein Ziel: "Ab in den Pool!" An der Poolbar fand so mancher ein erfrischendes Kaltgetränk und da alle unter hohen Bäumen schattige Stellplätze gefunden haben, ging es uns richtig gut.

 

 

Allerdings würde die Bekleidungs-Industrie derzeit an uns nicht reich werden.

Die Männer laufen bis zur späten Stunde "oben ohne" herum und wie durch Zauberhand versammelten sich heute Abend nach und nach immer mehr Leute im Reiseleiterfahrzeug, um uns bei unserem Tagesbericht zu unterstützen.

Mit ausdrücklicher Genehmigung der anwesenden Herren wird dieses Beweisfoto an dieser Stelle veröffentlich, um den Daheimgebliebenen ein Stimmungsbild zu geben.

 

Das war's für heute! Passiert ist eigentlich nicht viel aber alle hatten trotzdem einen ausgefüllten Tag. Morgen starten wir um 6:45 Uhr zu einem Ausflug ins Land der Aborigines.


zurück zum Reisebericht "Australien 2017" ⇒ 

 

 

Nach oben