Freitag, 07. Juni 2024


Wir sind gerade in Åsarna



Den enes död är den andres bröd


„Des einen Freud, des anderen Leid.“ So in etwa lautet die deutsche Entsprechung dieses schwedischen Sprichworts. Für den heutigen Tag paßt sogar die wörtliche Übersetzung: „Des einen Tod ist des andern Brot.“ Wer oder was sein Leben lassen mußte, um zwischen zwei Brotscheiben serviert zu werden, dazu später……..


Unsere Fahretappe führte uns zunächst nach Nusnäs, ein kleines aber berühmtes Städtchen am Siljansee. Hier sieht es aus wie in Bullerbü.




Seine Berühmtheit erlangte der Ort durch die Dalapferde, die hier seit über 100 Jahren geschnitzt werden. Nach und nach wurden sie zum Nationalsymbol für Schweden. Wir besuchten die Manufaktur von Nils Olsson, dem Enkel des ersten Schnitzers, der die ursprünglich von Waldarbeitern zum Zeitvertreib angefertigten Pferdchen zum Verkauf in Serie herstellte.


Inzwischen ist auch hier die Zeit nicht stehen geblieben und die Rohlinge werden mit Bandsägen geschnitten anstatt individuell geschnitzt. Die typische Bemalung erfolgt aber immer noch von Hand.



Danach stehen sie in Reih und Glied zum Verkauf bereit.




Da der Besuch in Nusnäs gleich zu Anfang des Tages lag, breitete sich noch eine ganze Menge Strecke vor uns aus mit einigen lohnenswerten Abstechern. Im Großen und Ganzen sah unsere Fahretappe heute so aus, manchmal auch so, gegen Ende dann so….


Zwischendurch lag die hübsche Stadt Mora, die durch den Wasalauf bekannt ist, bei dem jedes Jahr Anfang März über 30.000 Skilangläufer eine 90 Kilometer lange Strecke bewältigen. In Mora laufen die Sportler durch ein Tor ins Ziel. Die Aufschrift darauf konnte jeder lesen, der sich heute einen kleinen Stadtbummel gegönnt hatte:
 „I fäders spår - för framtids segrar.“ 
Das Motto des Laufes lautet nämlich: 
„In der Spur der Väter - für die Siege der Zukunft.“



Es stellte sich heraus, daß unser Schweizer Tourteilnehmer Max diese Herausforderung bereits zweimal gemeistert hatte und durch genau dieses Tor in Mora einlief. 

Respekt!


Einige unserer Mitreisenden besuchten den kleinen aber feinen Hamra- Nationalpark, der sogar für seine Bärenpopulation bekannt ist. Die flechtenbehangenen Bäume sind teilweise 400 Jahre alt. Es ist fast ein verzauberter Ort mit stillen Mooren und steinigen Trails. Unsere Gaby benutzt die Moorstege, um Ausschau nach Gevatter Bär zu halten. Im Park selbst konnte sie keinen sichten. Aber ein paar Kilometer weiter im Städtchen Sveg steht unübersehbar eine 13 Meter hohe, 80 t schwere Holzstatue zu Ehren der Braunbären, die tatsächlich hier beheimatet sind.



Und weil reisen und gucken und staunen und wandern einen Bärenhunger machen, verteilte Kathrin im Ziel auf unserem wunderschön am See gelegenen Campingplatz original Kanelbullar frisch aus der Backstube. Die Platzbetreiberin ist eine begnadete Bäckermeisterin und Zimtschnecken sind schließlich so etwas wie ein schwedisches Nationalgericht.



Die Bäckerin hat zufällig auch noch einen weitgereisten Küchenchef als Mann, so daß wir schon im Vorfeld allen Teilnehmern den Mund wässerig gemacht hatten. Tatsächlich entschied sich fast die gesamte Gruppe, in dem urigen Blockhaus zum Abendessen zu gehen.



In gemütlicher Runde konnten wir entspannte Gespräche führen und gleichzeitig köstlich speisen.



Auf die Teller kamen unter anderem speziell zubereiteter Lachs und Elch-Burger. Reisen bildet nicht nur in Geographie, sondern auch in Kulinarik. Muß ich extra erwähnen, daß es uns allen gut geht? 

Oder ergibt sich das schon aus dem Text……?




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