Ostersamstag, 07. April 2012

14. Etappe: Paraíso de Chidenguele - Morrungulo 280 Km

Ostern unter Kokospalmen

Schweren Herzens sind wir heute Morgen weitergefahren.

Erstens wären alle gern noch länger an diesem traumhaften Ort geblieben und zweitens hatten wir Bammel vor der Rückfahrt über die Sandpiste. Da aber alle Fahrzeuge nur noch 1,5 bar Reifendruck hatten, reichte die Bodenhaftung aus, so daß wir wohlbehalten zur Hauptstraße zurückfanden.

An der nächsten Tankstelle erregten wir Aufsehen als eine lange Schlange La Stradas am Kompressor anstand, um Luft zu pumpen.

Unsere Conny machte bei den schwülwarmen Temperaturen der früher Morgenstunde mit ihrem Fächer sogar an der Tanke eine gute Figur.

Mit frischer Luft in den Reifen rollten wir auf guten Straßen gen Norden. Zwischendurch kamen wir an Seen und Flüssen vorbei, an denen die Menschen Wäsche wuschen. Dann wieder fuhren wir durch staubige Ortschaften mit buntem Markttreiben. Die Zeit verflog, denn es gab so viel zu sehen. Oft ist man erschrocken über die Armut, in der diese Menschen offensichtlich leben. Die Dörfer bestehen vielfach aus Strohhütten und kleine Kinder laufen unbeaufsichtigt neben der Schnellstraße.

Die letzten 13 Kilometer fuhren wir wieder auf Sand - aber auf fester roter Erde, die einen wunderbaren Kontrast zu den grünen Palmen und dem stahlblauen Himmel ergab. Ab und zu mußten wir einen Eselkarren überholen oder wurden von den Einheimischen am Straßenrand bestaunt. Die La Stradas fallen auf in Mosambik!

Uns fiel auf, daß an jeder Straßenecke und an jedem noch so entlegenen Ort Werbung für Vodacom gemacht wird. Man fragt sich, wer von den Menschen sich ein Handy oder einen Internetzugang leisten kann.

Zuletzt ging es noch über eine Bergkuppe und dann war der Indische Ozean wieder in Sichtweite. Nun haben wir zwei Tage frei und können dieses herrliche Fleckchen Erde genießen. Wir stehen auf einem Campingplatz unter Kokospalmen praktisch mit einem Rad an der Wasserkante. Das Meeresrauschen ist unser ständiger Begleiter und beim Grillen schauen wir auf die Schaumkronen.

Bloß die Strahlen der Vodacom-Sendemasten dringen nicht bis runter ins Camp. So haben wir es oben an der Poolbar versucht und sind ins Netz gekommen. Während wir diesen Tagesbericht schreiben haben wir einen gigantischen Blick auf den Ozean. Hier ein Foto unseres heutigen „Arbeitsplatzes".


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