Donnerstag, 07. Juni 2012

Ruhetag in Mbeya

Camp Challenger besichtigen Kaffeeplantage

Da wir nun schon einmal im tansanischen Hochland sind, wollten wir auch gern erleben, wie auf einer Kaffeeplantage gearbeitet wird.

Die Erntezeit hatte gerade begonnen und so konnten wir die "Mamas", wie der Plantagen-Manager seine Arbeiterinnen nannte, beim Pflücken beobachten. Tatsächlich hatten die meisten Pflückerinnen ein Kleinkind am Rockzipfel oder ein Baby auf dem Rücken dabei.

Als wir hörten, daß die Mamas nicht fest angestellt sind, sondern pro gefüllten Eimer 1000 tansanische Schilling (etwa 50 Cent) verdienen, fragten wir uns schon, wovon sie ihre Handy-Rechnung bezahlen. In ganz Afrika ist uns bereits aufgefallen, daß überall in den ärmlichsten Dörfern Vodacom-Funkmasten stehen und die Menschen zwar keine Schuhe an den Füßen und kein fließendes Wasser haben aber ein Handy um den Hals tragen.

Nie hätten wir gedacht, daß die Kaffeeproduktion so mühsam ist. Nach dem Pflücken werden die Kaffeebohnen drei Tage lang gewässert. An den steinernen Kanälen, durch die das Wasser fließt, finden sich Bakterien, denen eine wichtige Aufgabe zukommt. Die langkettigen Zucker, die von Natur aus eine schleimige Hülle um die Bohnen legen, werden von den Bakterien aufgebrochen und in Monosacharide umgewandelt.
Nach diesem Prozeß müssen viele fleißige Hände die Kaffeebohnen wieder aufladen und zum Trocknen ausbreiten.

Unsere Reisegruppe bekam vom Plantagen-Manager alles erklärt und konnte sich an den Trockenständen von den unterschiedlichen Qualitäten der Kaffeebohnen überzeugen. Jetzt, wo wir wissen, wie mühevoll die Ernte ist, werden wir den Morgenkaffee mit ganz anderer Hochachtung trinken.


 

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