Freitag, 08. Februar  2019
Wir sind gerade in Omandumba

Zu Besuch bei den San

Auf gut 40 Kilometer Pad - so heißen die typisch namibischen Naturstraßen - gelangten wir heute ins Gebiet der San. Es ist ein Volksstamm der Jäger und Sammler, der hauptsächlich im Norden, in der Kalahari, angesiedelt ist. Da sich Kultur am besten live erfassen läßt, mußten wir tief hinein fahren in die trockene Felsenlandschaft, denn wir wollten dieses in traditioneller Lebensweise verhaftete Naturvolk kennen lernen.



Wie immer hatten wir großen Respekt vor der Piste, denn die Straßenverhältnisse sind unkalkulierbar. Entwarnung! Erst vorgestern hatte ein Grater ganze Arbeit geleistet und die Strecke frisch geschoben. Die glatten Kanten am Straßenrand sprachen eine freundliche Sprache.



Beim Einschwenken auf unseren traumhaften Naturplatz konnten wir schon einige unserer Kameraden versteckt zwischen Felsen entdecken.



So freundlich werden Reiseleiter bei uns begrüßt!



Unsere Schweizer machen es vor: Kreatives Parken ist angesagt!



Am Nachmittag treffen wir die kleinwüchsigen San, die sich den harten Bedingungen der Wüste angepaßt haben. Ihre lederne Haut scheint der unbarmherzigen Sonne Widerstand zu leisten. Ihre Haare sind eine genetische Besonderheit. Das Filfil, oder Pfefferkornhaar, hat einen spiralförmigen Durchmesser und dreht sich dadurch automatisch zu Haarbüscheln zusammen, die die Kopfhaut darunter durchscheinen lassen.

 

Wir haben uns vorher mit dieser ganz besonderen Kultur beschäftigt und lauschen nun gespannt den Erklärungen des jungen Coh und seines Großvaters. Coh erklärt, daß die männlichen Mitglieder seiner Großfamilie das Regenwasser in der steinernen Rinne dazu nutzen, um Tiere anzulocken, die sie dann zur Nahrungsbeschaffung jagen.



Die uralten Felszeichnungen illustrieren das Vorgehen der San bei der Jagd.



Hochinteressante Fakten werden uns in der Klicklaut-Sprache des Großvaters nahe gebracht, ins Englische übersetzt vom Enkel, ins Deutsche von Kathrin. Je länger wir den Ausführungen lauschen, umso mehr haben wir das Gefühl, die San-Sprache fast direkt verstehen zu können. So groß ist das schauspielerische Talent des alten Mannes.

   

Wir wissen nun, woher das Gift kommt, das den Pfeil zur tödlichen Waffe werden läßt. Und wie Pfeil und Bogen aus Natur-Materialien gefertigt werden.



Auch zum Feuermachen finden die San alles nötige in ihrem natürlichen Umfeld. Es dauert eine Weile, bis die Flammen wirklich züngeln. Die beiden Jäger geben nicht auf und freuen sich zuletzt selbst, daß sie es geschafft haben.

Allein für dieses Panorama hat sich die Anfahrt gelohnt. Namibia wie im Bilderbuch!



Das Gruppenfoto gestaltet sich natürlich schwierig bei diesen Lichtverhältnissen. Der Hintergrund war aber gar zu verlockend gewesen.



Die Frauen im San-Dorf gehen nicht auf die Jagd, sondern kümmern sich um die Kinder und fertigen in mühevoller Handarbeit Ketten aus den Schalen der Straußeneier. Gern kaufen einige Tourteilnehmer diese hübschen Schmuckstücke und unterstützen dadurch auch die San, die uns freundlich verabschieden.



Am Abend sitzen wir in fröhlicher Runde unter dem Sternenhimmel am Lagerfeuer. Es kühlt hier oben auf 1200 Metern Höhe angenehm ab auch wenn wir tagsüber mehr als 35 Grad messen konnten. Morgen wird unser Weg nach Swakopmund führen an den Atlantik. Wir haben unserer liebenswerten Truppe einen Temperatursturz von mindestens 15 Grad versprochen.......


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