Sonntag, 08. März 2015
 

Jeepausflug zum Fishriver Canyon

Dort, wo sich die Erde plötzlich auftut!

Diese an Höhepunkten wirklich reiche Reise, erfuhr heute eine weitere Steigerung. Mit einem Jeep ließen wir uns ganz bequem zum zweitgrößten Canyon der Welt fahren und zwar bis direkt an die Abbruchkante.

So kümmerten wir uns nicht um die wilden Schotterpisten Namibias, machten uns keine Sorgen um weitere Reifenpannen, mußten keine Angst haben, daß uns die Schränke von den Wohnmobilwänden fallen und erlebten einen überaus entspannten Vormittag. Besonders Ernst gefiel das wilde Gesteinsgefüge des Canyons.

Allerdings hatte er als Österreicher keinerlei Furcht vor der Höhe und wir Reiseleiter mußten manchmal bewußt zur Seite schauen, um den Anblick seiner waghalsigen Fotomanöver nicht ertragen zu müssen.

Wir fühlen uns doch häufig wie die Eltern einer lebhaften Kinderschar, die versuchen, alle Gefahren von ihren Schützlingen fern zu halten. Was gar nicht so einfach ist, wenn man sich am Rande einer mehr als 500 Meter tiefen Felskante befindet.

Aber wenn dann so ein nettes "Familienfoto" dabei herauskommt, dann sind wir doch stolz und zufrieden, unsere Aufgabe bis hierher gemeistert zu haben. (Ingrid fühlte sich heute nicht ganz fit und hat lieber eine Auszeit genommen. Bernd und Ion hatten es vorgezogen, die Schotterstraßen auszulassen und uns morgen direkt an der Grenze nach Südafrika zu treffen. Also nicht wundern, wenn unsere ohnehin kleine Reisegruppe noch weiter geschrumpft ist)

Eigentlich sehr schade, denn der gewaltige Canyon läßt sich im Foto nicht wirklich darstellen. Man muß diese Landschaft selbst im wahrsten Sinne des Wortes "erlebt" haben. Vor etwa 350 Millionen Jahren ließen tektonische Bewegungen das Gesteinsgefüge auseinander brechen. Dadurch ergab sich ein Spalt, durch den sich der Fish River zwängte und die Schlucht über Jahrmillionen formte. Während der Eiszeit hobelten zudem Gletscher das Flußtal aus. Heute kann man kaum glauben, daß dieses kleine Rinnsal solche Kraft gehabt haben konnte, doch zur Zeit ist es auch ganz besonders trocken in Namibia.

Wir waren jedenfalls alle schwer beeindruckt von dieser urgewaltigen Landschaft. So schön Namibia auch ist, langsam heißt es Abschied nehmen. Morgen wollen wir die Grenze zurück nach Südafrika überqueren. Wir rechnen nicht damit, daß wir am ersten Abend einen Internetzugang haben werden.


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