Sonntag, 08.05.2011

 

Die Wutachschlucht - ein Paradies für Wanderer, auch für solche mit Schwindelangst

Gestern waren wir am Feldsee unterhalb des Feldbergs. Das Wasser des Sees fließt ab in die Gutach, die nach der Einmündung der Haslach zur Wutach wird. Dieses Flüßchen hat sich im Laufe der Jahrmillionen tief durch die Gesteinsschichten der Schwarzwälder Gneise, Granite und Buntsandsteine hindurchgeschnitten. Dadurch entstand eine Wildflußlandschaft, die hinter jeder Flußbiegung ihr Gesicht verändert und so für Wanderer besonders reizvoll ist. (So viel wieder einmal als Geographiestunde!)

Wir sind von Titisee mit dem Zug bis Löffingen gefahren und von dort mit dem Wanderbus bis zum Einstieg „Schattenmühle". Dort ist alles grüner als grün und die Wutach noch schmal und friedlich.

Nun ging es über Stock und Stein auf und ab immer entlang des linken Ufers flußabwärts. Die Landschaft wechselte ständig ihr Aussehen. Mal rieselte ein Wasserfall wie ein Vorhang aus dichtem Moos zu Boden, mal rauschte ein Wasserfall von ganz oben in die Tiefe.

Mal wanderten wir durch dicht bewachsene Uferzonen voller Pestwurz und anderer üppig wuchernder Pflanzen, mal weitete sich das Flußbett plötzlich und gab den Blick frei auf Stromschnellen und Kiesinseln, auf denen sich eine ganz eigene Vegetation angesiedelt hatte.

Ab und zu wurde die Wutach auf Brückchen überquert und ab der Hälfte unserer 13 km langen Wanderung, für die man etwa vier Stunden benötigt, wurden die Felswände immer steiler und der Anblick immer spektakulärer.

Trotz der imposanten Felsen am Ufer ist der Wanderweg so gestaltet, daß auch Menschen mit Höhenangst - solche soll es ja auch gelegentlich geben !? - die gesamte Strecke problemlos begehen können.

Am Endpunkt der Schlucht, der Wutachmühle, befindet sich praktischerweise eine Bushaltestelle, an der stündlich ein Wanderbus vorbeikommt, der müde Wanderer einsammelt, um sie dann zum Ausgangspunkt zurückzufahren (Sa, So u. Feiertage).

Wir haben ja in letzter Zeit ab und zu einmal Preise genannt von Stellplätzen oder Campingplätzen. Heute die Preis-Info: Die Benutzung von Bahn und Bus auf unserem heutigen Ausflug, die es uns ermöglicht hat, unseren Phoenix sicher auf dem Campingplatz stehenzulassen anstatt ihn über schmale Schluchtenwege zum engen Wanderparkplatz zu chauffieren, hätte uns zu zweit 26,40€ gekostet. Da man auf einem Campingplatz aber Kurtaxe zahlen muß, in Titisee 2€ pro Pers./Tag, bekommt man eine sogenannte Konus-Karte. Diese Kurkarte erlaubt es, mehr oder weniger in ganz Baden-Württemberg kostenlos öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Wir könnten von Titisee also kostenfrei mit Bus und Bahn bis Basel oder Karlsruhe fahren.

Wir sind aber lieber zur Wutachschlucht gefahren und haben einen der schönsten Wanderwege kennengelernt, die wir je gesehen haben.


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