Pfingstsonntag, 08. Juni 2014 
 

Fahrtag 37: Kalungu - Mpika 329 Kilometer

Auf der Straße der schlafenden Riesen

Sonntagsfahrverbot für LKWs gibt es natürlich in Sambia nicht. So hatten wir wieder einmal eine anspruchsvolle Fahretappe zu bewältigen. Auf den schmalen mit Schlaglöchern übersäten Straßen war das Überholen der Laster eine Kunst zumal die Seitenränder ausgefranst und tief abfallend waren.

Eine ganze Reihe von Lkw-Leichen am Rande der Fahrbahn zeugte davon, daß auch in Sambia der Straßenverkehr seine Tücken hat.

Wie so häufig wurden dicke Zweige als "Warndreiecke" benutzt.

Manchmal kamen wir an Stellen vorbei, an denen das Wrack noch brannte.

Häufig fragten wir uns bereits bei der Annäherung an die Unfallstelle, wie wir da jemals vorbei kommen sollten.

Irgendwie geht es dann aber doch - und zwar in afrikanischem Tempo: Pole Pole!

Am Vertrocknungsgrad der naturnahen Warndreiecke konnte man erkennen, wie lange die riesigen Fahrzeuge schon aus dem Verkehr gezogen sind.

Aber wir erlebten auch durchaus schöne Streckenabschnitte sowohl landschaftlich als auch vom Straßenzustand her.

Als wir am heutigen Übernachtungsort in Mpika eintrafen, tobte gerade ein heftiger Sandsturm, der die Luft orange färbte.

Wir stehen auf der grünen Wiese hinter einem Restaurant, das von einem Deutschen Auswanderer geführt wird. Eines seiner Chalets dient als Sanitärgebäude und Stromanschluß. 

Als wir Reiseleiter die einheimische Küchenchefin begrüßten, kamen ihr fast die Tränen vor Freude, uns wiederzusehen. Sie rief aufgeregt das Küchenmädchen herbei und sagte immer wieder ergriffen: "They are back, they are back!" Das ist uns nun schon mehrmals passiert und es rührt uns immer wieder tief in unserem Innersten. Irgendwie fühlen wir uns den Menschen in Schwarzafrika verbunden und könnten uns vorstellen, wieder einmal diese Länder zu bereisen - trotz Polizeikontrollen, Schlaglöchern, Grenzschwierigkeiten, Moskitos, kurzer Tage mit Helligkeit zwischen 6 und 6, Staub, ungepflegter Sanitäranlagen und und und.

Wahrscheinlich stimmt der Spruch: Einmal Afrika - immer Afrika! Man hat wirklich das Gefühl, bereits Sehnsucht nach Afrika zu haben, während man noch vor Ort ist, sich die vielen Mückenstiche aufkratzt und den Staub aus den Kleidern wäscht.

Aber noch haben wir ja 18 Tage volles Programm!


 

 

 

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