An dem Punkt der Wanderung glaubten wir nämlich noch, alle Zeit der Welt zu haben. Doch: Von da ab ging's bergab. Nicht im wörtlichen Sinne - da ging es wie immer bergab und bergauf im Wechsel - nein, wir kamen heute mit dem Clue (sprich der rätselgespickten Wegbeschreibung) einfach nicht zurecht.
Unser Freund Heinzi aus Kiel - selbst passionierter Wanderer - hatte uns nie verstanden, warum wir auf der Suche nach versteckten Brotdosen kilometerweit mit einigen DIN-A4-Seiten in der Hand durch die Landschaft laufen. Ihm wäre das zu stressig, verkündete er stets, er wolle lieber mit freiem Kopf durch die Natur ziehen.
Heute hätten wir ihm fast recht gegeben, denn wir irrten durch den Wald und kennen nun jeden Forstweg und jeden Pfad in der Umgebung der Fladensteine - bloß die zur Beschreibung passende „große Wurzel" und den dahinterliegenden Trampelpfad konnten wir erst nach einer zweistündigen Suchaktion und mehrmaligem Neuansetzen am letzten zuverlässig stimmigen Punkt finden. Und wie es so ist im Leben - „Murphy's Law" schlug natürlich zu. Getreu dem Motto: „Wenn etwas schief geht, dann geht's richtig schief." So liefen wir, nachdem wir endlich wieder Witterung aufgenommen hatten und in der Weg-Beschreibung vorangekommen waren, prompt den angegebenen Weg Nr. 8 in die entgegengesetzte Richtung.
Ist man erst einmal lange Zeit falsch gelaufen und es kommt einem alles spanisch vor, dann ist es noch ein weiter Schritt bis zu dem Punkt, an dem man sich endlich eingesteht, daß man falsch ist. Denn dann muß man ja die ganze Strecke wieder zurück.
Langer Rede kurzer Sinnn: Wir kamen nach 7 ½ Stunden auf Burg Drachenfels an. (Und nicht, daß jetzt jemand denkt, wir hätten unsere Zeit beim Picknick verbracht oder in einem Biergarten gesessen. Letterboxing ist ein echt hartes Geschäft. Ein Schluck Wasser im Stehen, zweimal ins Brötchen gebissen und weiter ging's!) In der Burg also angekommen mußten wir durch eine kleine Öffnung klettern - so stand es im Clue - um einen weiteren Hinweis für die Schatzsuche zu erlangen. |