Montag, 08.08.2011

 

Eingekreist

Tief Sven hat uns umzingelt. Kalte Luft, Regen und Wind kommen von allen Seiten. Da müssen wir heute und morgen durch."

So stand es im heutigen Wetterbericht. Und gleich morgens gab es einen ordentlichen Regenschauer verbunden mit heftigen Sturmböen.
Aber wie an der See so üblich, scheuchte der Sturm die Regenwolken auch bald wieder in andere Regionen und das Blaue strahlte vom Himmel. Also zögerten wir nicht lange und setzten uns in Bewegung. An einem solchen Tag mit drohenden Schauern braucht der Mensch ja ein attraktives Ziel, um vor die Tür zu gehen.
Wir wollten zusammen mit unser Freunden Edelgard und Rolf am Deich entlang Richtung Hafen marschieren, weil wir dort die „Fischmeile" kennen, in der ein Seafood-Restaurant neben dem anderen steht.

Gesagt getan! Kurze Diskussion: Nehmen wir den Schirm mit oder nicht? Vieles sprach dagegen, vor allem der heftige Wind. Manches sprach dafür, vor allem der sich immer schwärzer abzeichnende Himmel. Also wurden Schirme eingepackt und regenfeste Jacken angezogen.
Am Strand herrschte gähnende Leere. Sogar die Kurkarten-Kontrolleure (...."die Strandgeier", wie Hans-Hermann sie zu nennen pflegt....) hatten heute frei bekommen. Die Stühle in der Strandbar waren hochgeklappt, die Strandkörbe wurden gar nicht erst aufgeschlossen und auch sonst war keinerlei Aktivität zu beobachten.

Wir freuten uns trotzdem über die nah am Ufer und der Kugelbake vorbeigleitenden Schiffe. Hier ist die Fahrrinne der Elbe besonders dicht am Festland.

Mit Zwischenstopp unter einem Überdach, wo wir im kalten Wind einem heftigen Schauer trotzten, erreichten wir irgendwann gegen Nachmittag die ersehnte Fischmeile.

Hier ließen wir Sven einen guten Mann sein und freuten uns an frischem Fisch und gebratenen Moorkartoffeln während draußen die Sonne schien.

Wir brauchen es wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen aber der Sonnenschein hielt in etwa so lange an, bis der letzte Bissen Fisch grätenfrei in unserem Magen gelandet war. Kaum waren wir draußen wieder dem freien Spiel der Elemente ausgesetzt und hatten uns auf den kilometerlangen Rückweg begeben, da verdunkelte sich der Himmel dergestalt, daß man annehmen mußte, die nächste Sonnenfinsternis sei im Anmarsch.

So retteten wir uns abermals in einen Hauseingang, diesmal in den vom Amtsgericht.
Rolf meinte, daß er nie gedacht hätte, einmal so gern vor Gericht zu stehen. Ist schon interessant, wie kommunikativ so ein Regenschauer sein kann. Immerhin bot dieses Überdach zuletzt Schutz für acht Erwachsene, ein Kind und zwei Fahrräder unterschiedlichster Herkunft.

Was soll man sagen, wir haben es überlebt, sind irgendwann heil an unseren Wohnmobilen angekommen und saßen abends bei einem Gläschen Wein und eingeschalteter Heizung zusammen, um gemeinsam darüber nachzudenken, wo sich denn der Sommer zur Zeit aufhalten könnte. Mal sehen, was sich Sven für morgen ausgedacht hat ....... aber Fisch schmeckt ja eigentlich immer.


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