Mittwoch, 08. November  2017
Wir sind gerade wieder in Katherine

34. Tag / Fahrtag 23: Jabiru - Katherine 305 Kilometer 

 

Bergfest

 

Man glaubt es kaum aber wir haben tatsächlich schon den Scheitelpunkt dieser Traumreise erreicht.

Bereits auf dem Hinweg hatten wir in Katherine den schönen Grillplatz am Pool reserviert und als wir heute nach fünf Tagen wieder hier unter Palmen zum Übernachten einparkten, konnten wir nicht nur unser Bergfest, sondern gleichzeitig Gerlindes Geburtstag feiern. Welches Geburtstagskind kann schon am 8. November im Sommerkleid mit unverbaubarem Blick auf den Pool in solch netter Runde fröhlicher Menschen eine Party schmeißen?

 

 

 

Mit Franz und Karl hatten wir zwei engagierte Grillmeister gefunden, die ihre Sache gut machten und die gesamte Truppe mit zarten Steaks versorgten.

 

 

Sie hatten so viel Spaß, daß nach und nach die Flammen immer höher schlugen. Ein flambiertes Dinner zum Bergfest! Toll!

 

 

Dabei hatte Karls Teilnahme an dieser Veranstaltung auf der Kippe gestanden. Fast wäre er gar nicht pünktlich erschienen und Franz hätte die ganze Arbeit allein machen müssen....

Bei der Wegfahrt aus Jabiru wollten Karl & Sylvia nämlich noch einige berühmte Felszeichnungen betrachten und fuhren ein paar Kilometer ins Land hinein. Das wäre an sich gar kein Problem gewesen, WENN es nicht in der letzten Nacht geregnet hätte und WENN Karl nicht etwas zu leichtsinnig den Wagen gewendet hätte. So aber steckten die Beiden plötzlich im Lehm fest und wühlten sich bis zur Hinterachse in den Boden ein.

 

 

Was tut man nicht alles, wenn man verzweifelt ist. Es wurde gebuddelt und gegraben mit Löffeln und der Schaufel des Handfegers. Die beiden legten Handtücher und Bettlaken vor die Räder und mußten schließlich doch erkennen, daß sie es aus eigener Kraft nicht schaffen. Genau in diesem Moment ging ihr Anruf bei uns ein: Wir brauchen Hilfe! Leider war die Verbindung sehr abgehackt und man konnte nicht genau verstehen, wo sie gerade in Not sind.

 

Wir fuhren auf einen kleinen Hügel, um ein stärkeres Handysignal zu haben. Dann riefen wir die Pannennummer der Vermietfirma an und baten sie, die beiden Unglücksraben per GPS zu orten und ihnen ein Abschleppfahrzeug zu schicken. Der nette Herr vom Pannendienst hatte das Fahrzeug schnell gefunden und versprach, sofort Hilfe zu entsenden. In der Zwischenzeit kam allerdings ein Ranger vorbei, der mit einer Seilwinde das Wohnmobil flott bekam. Nachdem Sylvia Erfolg gemeldet hatte, sagten wir den Abschlepper wieder ab und fuhren beruhigt weiter.

 

Auch Karl & Sylvia fuhren unbekümmert weiter, um sich dann doch noch die gut zugänglichen Felszeichnungen anzuschauen.

 

 

Auch Helga, Gerhard und Hubert schauten sich Felsen an. Allerdings nicht wegen ihrer Bemalung, sondern wegen der landschaftlichen Schönheit der Katherine Schlucht.

Anstatt der Bootstour, die die meisten aus der Gruppe schon vor ein paar Tagen unternommen hatten, vertrauten sie sich einem Hubschrauberpiloten an und flogen über dieses Meisterwerk der Natur.

 

 

Ab morgen werden wir den Stuart Highway in Richtung Süden hinabrollen, eine der legendären Kultstraßen dieser Welt und wichtigste Verkehrsader durchs rote Zentrum Australiens - 2700 Kilometer bis hinunter zum Pazifik, wo das Meerwasser den Strand küßt. Während wir diese Zeilen schreiben, haben die verbliebenen Geburtstagsgäste unter Palmen heiße Musik aufgelegt und tanzen Discofox um den Pool.

Was für eine Einstimmung auf die nächsten staubigen Etappen!


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