Leuchte Licht mit hellem Schein...


Ganz im Süden der Insel Sylt, gern auch als „sonniger Süden Sylts" bezeichnet, liegt das kleine Städtchen Hörnum. Und Hörnums heimlicher Star ist unbestritten sein strahlendes Wahrzeichen, der rot-weiße Leuchtturm.
Im Jahre 1907 in Betrieb genommen, gilt er als ältestes Bauwerk des Ortes. Von den fünf Leuchttürmen der Insel ist dies der einzige, den Sylt-Besucher auch von innen erleben können.

Und wie man ihn erleben kann! Er gibt dem Leben eine neue Richtung. Aus eckig wird rund, aus Treppensteigen Kreislaufen, der Ausblick wird zur Rundumsicht und wenn man Mut hat und sich im Trauzimmer traut, „Ja" zu sagen, wer weiß, was für eine Richtung das Leben dann erst nimmt.

PHOENIX kennt da so ein Pärchen, das eigentlich überreif ist für diesen Schritt und so will er schon einmal die Location sondieren.  

Schnell war ein Rendezvous mit dem Leuchtturmwärter klar gemacht und schon öffnete sich die niedrige Holztür. Kopf einziehen! und rein in den Bauch des langen Eumels.

 Seit 1977 läuft hier alles automatisch, seit der 33 m hohe Turm ferngesteuert wird.

Dann heißt es Wendeltreppen steigen bis zum Klassenzimmer. Auf Höhe des weißen Bandes war von 1914 bis 1933 Deutschlands kleinste Schule angesiedelt. Die höchstens fünf Schüler, die hier unterrichtet wurden, hatten zumindest den Vorteil, daß der Lehrer sie nicht in die Ecke stellen konnte.


Nach weiteren Treppenstufen ein Blick in die Wohngemeinschaft oben drüber: Hier haben sich Telecom und Vodafone eingemietet.

Ist zwar im Winter ganz schön kalt, wenn die eigenen vier Wände aus Stahlplatten bestehen aber dafür ist die Aussicht unbezahlbar - und was heißt hier schon „vier Wände"?

Aber dann kommt's: Das Zimmer für Verliebte, Trauzimmer für inzwischen mehr als 1000 Paare. Allerdings darf die Hochzeitsgesellschaft nur aus neun Personen bestehen, das Brautpaar eingeschlossen, sonst wankt der Turm wohl zu sehr.

Und egal ob mit Hochzeit oder ohne, alle wollen irgendwann bis ganz nach oben. Der Enge entfliehen und die Weite spüren. Raus auf die Galerie und von 50 Metern Höhe ins Meer spucken - wenn der Wind günstig steht. Der Turm steht in jedem Fall günstig, denn er ist auf einer 17 m hohen Düne gelegen und so läßt PHOENIX den Blick schweifen über Hörnum,

zum Hafen,

zum Südstrand und ganz bis zu den Inseln Föhr und Amrum.

Und wer sich nicht merken kann, welche Insel welche ist, der denke an den Männernamen Ralf: rechts Amrum, links Föhr. (Wie so oft im Leben - könnte dies einmal die alles entscheidende Frage sein.)

Für das „Junge Glück" lautet die entscheidende Frage natürlich ganz anders... Aber vorher ist auf jeden Fall Weihnachten, denn von Oktober bis April ist es einfach zu kalt auf dem Leuchtturm, da spielt die Gewerkschaft der Standesbeamten nicht mit!

Sind die Lichter angezündet,
Freude zieht in jeden Raum.
Weihnachtsfreude wird verkündet,
unter jedem Lichterbaum.
Leuchte Licht mit hellem Schein,
überall, überall soll Freude sein.


 

Nach oben