Gloria, Viktoria

widde widde witt juchheirassa!

 

Der "Große Stern" bringt fünf große Straßen im Kreisverkehr zusammen. In der Mitte steht stolz die 67m hohe Siegessäule auf der Siegesgöttin Viktoria mit Lorbeerkranz und Eisernem Kreuz thront. Wegen ihrer Vergoldung wird die 8,30 m hohe Figur „Goldelse" genannt. Sie steht mit dem Rücken zum Brandenburger Tor.
1873 weihten Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck dieses Wahrzeichen Berlins ein, als Symbol für das siegreiche Preußen nach den drei Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich. Zunächst stand die Säule auf dem Platz vor dem Reichstag, mußte in der NS-Zeit aber den größenwahnsinnigen Plänen für eine Welthauptstadt weichen und wurde auf ihren heutigen Standort umgesetzt.


In dem Sockel aus rotem Granit lädt ein Säulengang, der mit bunten Mosaiken reich geschmückt ist, zum Lustwandeln ein.

PHOENIX will aber ganz nach oben. 285 Stufen müssen dazu erklommen werden. Die Stufen sind dabei nicht das Schlimmste. Schlimm ist der Schock, daß es im Inneren dieses Postkartenmotivs aussieht wie in einem U-Bahn-Klo im Rotlichtviertel.

Außen Hui  -  innen Pfui !

Irgendwann nach endlosen Wendelwindungen ist die Aussichtsplattform auf 50 m luftiger Höhe erreicht und der Blick kann frei schweifen. Von oben ist viel Grün zu sehen. Der Tiergarten, der „Central Parc" Berlins, liegt direkt zu Füßen. Der Fernsehturm ist sowieso von fast überall zu sehen und der Potsdamer Platz mit dem Zeltdach des Sony Centers scheint zum Greifen nah.

Wie muß der Anblick wohl erst sein, wenn unten die Loveparade vorbeizieht oder 40.000 Läufer beim Berlin-Marathon den „Großen Stern" umrunden?

PHOENIX hatte bisher nur ausprobiert, wie es sich anfühlt, unten mitzulaufen. Von oben zuzuschauen - das wäre mal was Neues. In 2010 wird es aber nichts mit diesen Plänen, denn nun hat auch der stets klamme Berliner Senat erkannt, daß es so nicht weitergehen kann mit Viktorias Säule und hat 3,5 Millionen Euro locker gemacht. Dafür verschwindet die Göttin nun unter einer Plane und es soll endlich mal ein gründliches Reinemachen geben. Und das ist auch gut so - um Bürgermeister Wowereit das Wort aus dem Munde zu nehmen.

Was würde wohl Herr Obama sagen, wenn er wüßte, wie es im Inneren seiner dekorativen Kulisse aussieht, die er im Sommer 2008 für seinen Präsidentschaftswahlkampf medienträchtig nutzte?

 

 

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