Samstag, 09. Februar  2019
Wir sind gerade in Swakopmund

Die deutscheste Stadt Namibias

Aus der einsamen Wildnis, in der die San leben, führte unser Weg in die viertgrößte Stadt Namibias und in die wohl am meisten von Deutschland geprägte. Es gab viele Kontraste am heutigen Tag! Am Morgen noch die Outdoor-Sanitäranlage, in der man sich selbst mit Holzfeuer warmes Duschwasser machen mußte. Im Ziel dann ein Luxus-Campingplatz, auf dem jeder sein eigenes Grundstück mit Terrasse und Badezimmer  bekam.
 
 
Ganz früh am Morgen hatte uns die Piste wieder. Durch eine faszinierende Landschaft mit schier unendlicher Weite rollten wir von 1200 Metern über dem Meeresspiegel......
 
 
........mitten durch die trockene Namibwüste hinunter auf null Meter nach Swakopmund am Atlantik.
 
 
Zwischendurch bot allerdings die Spitzkoppe, das Matterhorn Namibias, eine hübsche Kulisse.
 
 
Wenn man in Swakopmund wohnt, dann ist man auf drei Seiten eingeschlossen von Sand und auf einer Seite vom Meer. Trotzdem schaffen es die Einwohner, eine geradezu skurrile Atmosphäre zu erzeugen mit unzähligen Palmenalleen, die ausnahmslos bewässert werden müssen. Drei Flüsse münden immerhin in der Nähe und eine moderne Seewasser-Entsalzungsanlage sorgt zusätzlich für Frischwasser.
 
 
Es wurde von unseren Tour-Teilnehmen allerdings nicht sehr viel Wasser getrunken. In den zahlreichen Restaurants herrscht eine lockere Stimmung mit Wein, Bier und Cocktails auf der Getränkekarte. Obwohl unser Campingplatz nur wenige Schritte vom Strand entfernt liegt, sorgt der kalte Benguela-Strom dafür, daß bestenfalls die Füße naß werden.
 
 
Apropos „Füße“! Wir alle sind froh, endlich einmal die Füße ausgiebig bewegen zu können. Die überschaubare Innenstadt des 45.000 Einwohner-Ortes lädt zum Spazieren geradezu ein. Überall entdeckt man schön erhaltene Gebäude und deutschsprachige Schilder, wie zum Beispiel die Kaiser Wilhelm Straße, die offiziell längst in Sam Nujoma Avenue umbenannt worden ist. 
 
Das Hohenzollernhaus aus dem Jahr 1906 war erstes Hotel am Platz. Wunderschön erhaltene Stuckarbeiten spiegeln die deutsche Kolonialzeit wieder.
 
 
Auch der noch in Betrieb befindliche Leuchtturm von 1902, am Kaiserlichen Bezirksgericht gelegen, bietet ein hübsches Fotomotiv. Mit der Unabhängigkeit Namibias wurde das Gerichtsgebäude zum Statehouse, der Residenz für den Präsidenten, wenn er in Swakopmund weilt.
 
 

Wie gesagt, der Tag war reich an Kontrasten.

Hier mitten in Afrika stolperten wir plötzlich in der Fußgängerzone über ein verlockendes Angebot:

Erdinger und Paulaner Faßbier!

 
Über 2000 Einwohner dieses 1892 von Deutschen gegründeten Städtchens, das zunächst mit Ochsenkarren besiedelt, mit Schiffen aus Deutschland beliefert und ab 1903 mit einer 382 Kilometer langen Eisenbahnlinie mit der Hauptstadt Windhoek verbunden wurde, sind deutscher Abstammung. Manche in zweiter oder dritter Generation. Kein Wunder, daß im Brauhaus die Bedienung Deutsch spricht und Schweinshaxe auf der Karte steht.
 
 
Viele aus unserer Gruppe freuten sich aber besonders über die wunderschönen Fischlokale in traumhafter Lage. Das Jetty am Ende der alten Seebrücke bietet Rundum-Meeresblick und Gourmet-Küche vom Feinsten. Wer denkt, so eine Afrika-Reise sei etwas für die schlanke Linie, der irrt!
 


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