Samstag, 09.04.2011

 

Alle Wege führen nach oben

Eigentlich wollten wir ja langfristig weiter etwas Gewicht abwerfen, damit wir nicht immer so viel auf die Gipfel hochschleppen müssen - aber manchmal lohnt es sich dann doch, wenn man seinen Teller immer brav leer ißt.

Die Sonne schien in Garmisch-Partenkirchen wieder einmal ohne wenn und aber und bescherte uns einen Traumtag bei 21 °C. Es war so warm, daß aus dem Tal ein Dunst aufstieg, der die Berggipfel leicht verschleierte und die Fernsicht einschränkte.

Aber das wußten wir noch nicht, als wir die Wandertour zum Wank-Gipfel planten. Mit 1780m über dem Meeresspiegel liegt er höher als unsere bisherigen Ziele und trotzdem war uns kein Schnee mehr im Weg.

Praktisch war, daß der Wohnmobilstellplatz genau am Fuße des Wank liegt bzw. an der Talstation der Wank-Gondelbahn, die aber erst in ein paar Tagen ihren Betrieb wieder aufnehmen wird. So konnten wir gleich von zuhause aus loswandern und es ging auch gleich tüchtig bergauf. Um genau zu sein 1050 Höhenmeter galt es zu überwinden und das auf manchmal nicht ganz einfachen Wegen, wie sich besonders beim Abstieg herausstellte.

Nach 2,5 Stunden sportlichen Marschierens - wobei wir wieder einmal froh waren, endlich mit guten Wanderstiefeln und auch Wanderstöcken ausgerüstet zu sein - war der Gipfel unser.

Welch ein Gefühl!

Früher haben wir nach Büroschluß jeden Tag dieselbe 10Km-Jogging-Runde gedreht und uns über die körperliche Betätigung gefreut. Aber so ein Gipfelkreuz zum Anfassen ist doch ein sehr viel lohnenderes Ziel!

Und dann erst die Aussicht!!!!!!!!! Wir wußten wieder einmal gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Auf Garmisch-Partenkirchen mit Alpspitze und Zugspitze.........

..............oder auf die Wettersteinwand mit Dreitorspitze und Wettersteinkopf.

Nach einer ausgiebigen Brotzeit machten wir uns an den Abstieg, der - wie gesagt - zumindest einen Teil unseres Expeditions-Teams vor gewisse Herausforderungen stellte. Beim Absteigen geht der Blick ja unweigerlich in die Tiefe und die war an nicht wenigen Stellen recht deutlich zu sehen.

 Wieder ein herrlicher Tag, der mit der ersten Hälfte des Ausspruchs von Heinrich Heine umschrieben werden könnte, den er 1824 nach seiner Nebel-Besteigung des Brockens ins Gipfelbuch schrieb: "Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine" Die Aussicht war heute grandios aber von den Steinen und den müden Beinen könnten wir ein Lied singen......


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