Donnerstag, 10. Februar 2022


St. Lucia, die grüne Perle der Kleinen Antillen



Ganz langsam gleiten die Kreuzfahrer in den Hafen von Castries, die Hauptstadt von St. Lucia. Wie so häufig schon in den letzten Wochen erlebten wir im frühen Morgenlicht das Anlegen und waren wieder einmal überrascht, wie sanft diese Ozeanriesen an die Pier gleiten.


Da St. Lucia zu den „Inseln über dem Wind“ zählt, bringt hier der Nord-Ost-Passat jährlich über 2000 mm Niederschläge. Kein Wunder also, daß die hügelige Landschaft mit dem dichten Grün eines tropischen Regenwaldes überzogen ist. Und genau den wollten wir uns heute von oben anschauen.



Dazu wurden wir mit Kleinbussen über schmale steile Straßen ins Landesinnere gefahren. Höher und immer höher hinauf entfernten wir uns weiter und immer weiter von der Mein Schiff 1.



Allein die Fahrten über diese Inselsträßchen im Linksverkehr mit vielen hupenden Verkehrsteilnehmern, die für europäische Verhältnisse chaotisch verlaufen, sind ein Erlebnis. Hier scheinen die Fahrer in stoischer Ruhe ihr inneres Karma zu bewahren, egal wie halsbrecherisch der Gegenverkehr unterwegs ist. Uns bietet sich jedenfalls auf diese Weise immer ein guter Einblick in den Alltag der Insulaner.



Riesige Farne erwarteten uns an der Seilbahnstation. In kleinen Gondeln schwebten wir in völliger Stille in etwa einer Stunde durch das satte Grün des Regenwaldes. Jedenfalls immer dann, wenn der mitfahrende Guide nicht gerade Wissenswertes über die üppige Pflanzenwelt referierte.



Auf einer Wanderung konnte man danach noch einige Launen der Natur erleben, wie etwa diesen umwachsenen Fels oder einen Baum mit gigantischen Wurzeln.



Das üppige Grün im Kontrast zu den auffällig bunten Blumen und den Blütenständen der Heliokonia waren echte Hingucker.



Das eigentliche Wahrzeichen der Insel aber sind die Pitons, die gut 700 Meter hohen Vulkankegel, die auch auf der Landesflagge verewigt sind.



Heinz und Regina hatten heute einen ganz anderen Ausflug gebucht und brachten von ihrem Besuch in einem Fischerdorf "Postkartenfotos" mit, mit denen wir noch etwas Farbe in unseren Bericht bringen wollen. St. Lucia ist wirklich eine Insel, die man gern ein weiteres Mal besuchen könnte.




Damit verabschieden wir uns aus der Karibik und treten den zwölftägigen Heimweg an. Es wird nun nach und nach kälter werden. Es wird stürmischer und rauer werden, denn der oben bereits erwähnte Nord-Ost-Passat, der uns auf dem Hinweg als Rückenwind geschoben hat, schlägt uns und dem Schiff nun ins Gesicht. Die Tage werden kürzer, denn fünf Stunden Zeitunterschied müssen verarbeitet werden auf unserem Weg gen Osten.


Und zudem wird die Internetverbindung schwächer sein, je weiter wir auf unserer Atlantik-Überquerung voran kommen. Auch wenn 12 Tage bleiben, schwingt doch schon etwas Wehmut mit - und natürlich auch eine Portion Sorge. Morgen steht schon wieder ein Antigen-Schnelltest an. Da es beim letzten Test so viele Menschen hier an Bord getroffen hat, die sich völlig ahnungslos das Teststäbchen in Mund oder Nase schieben ließen und danach Hals über Kopf von Bord gebracht wurden, ist jeder irgendwie besorgt.


Es kann jeden Treffen. Und die, die es beim letzten Mal getroffen hat, sind nun auf St. Maarten gestrandet. Ab nächsten Montag dürfen sie sich wieder frei bewegen, wenn sieben Tage Quarantäne „abgesessen“ sind. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, daß es derzeit keine Flüge gibt zurück in die Heimat. TUI zahlt die Hotelzimmer und bemüht sich um die Rückreise. Aber mal ehrlich......so hatten sich diese Pechvögel ihre Kreuzfahrt in die Karibik nun auch nicht vorgestellt.


Und wer weiß? Vielleicht zählen auch wir ab morgen zu den Pechvögeln. Schlimm ist, daß positiv etwas Negatives ist und man stattdessen auf negativ hofft. Verkehrte Welt! Sobald ein neuer Test angesetzt wird, horcht jeder in sich hinein: Kratzt der Hals? Ist das ein Räuspern oder gar ein Husten oder hat man sich nur an dem guten Essen verschluckt, weil man beim Kauen schon wieder in nette Tischgespräche verwickelt war?

Warten wir es ab!




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