Samstag, 10. Dezember 2022



Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.

(Forrest Gump)


Dieser altbekannte Sinnspruch traf auf den heutigen Tag nicht nur im übertragenen Sinne zu, sondern man konnte ihn wörtlich nehmen. Die Beschreibung des Ausflugs nach Kuala Lumpur lautete „Kombinieren Sie eine Reise durch Malaysias kulinarischen Schmelztiegel mit einer Stadtrundfahrt“.


Wieder hatte unser großes Wohlfühlschiff in Port Klang angelegt, dem Tor zu Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Wir befinden uns auf einer großen Schleife durch Südostasien und laufen daher manche Orte mehrmals an. Zum Einstieg in diese außergewöhnliche Stadtführung gab es ein Frühstück in einem einfachen Lokal, in dem auch die Einheimischen ihren Tag mit einem starken Kaffee beginnen, zu dem sie halbrohe verquirlte Hühnereier löffeln.



Geschmäcke und Gerüche erzeugen noch stärkere Erinnerungen als erlebte Episoden. Daher wird Putu Bambu wohl ewig auf der Zunge kleben. Dieser als Snack verkaufte gedämpfte Reiskuchen wird mit aufgeschnittener Kokosnuss in ganz Indonesien und Malaysia serviert. Das Reismehl wird mit Palmzucker gefüllt, erhält durch Blätter der Schraubenpalme seine grüne Farbe, um dann in Bambusrohren gegart zu werden.



Das Schönste an einem Bummel über die Märkte in Asien sind die meist hoch aufgetürmten exotischen Früchte. Die Rambutan-Frucht ist eine Art Litschi mit Haaren. Sie wirkt eher wie aus einem Märchenbuch entsprungen als daß sie in der realen Welt gewachsen wäre. Die cremeweiße Mitte unter der roten fedrigen Schale ist von geleeartiger Konsistenz. Das Fruchtfleisch schmeckt aromatisch-süß.



Ebenso wie Rambutan wachsen auch Longan und Mangosteen nur in diesen Breitengraden um den Äquator. Mangosteen hat nichts mit der Mangofrucht zu tun. Unterhalb der ungenießbaren braun-roten Rinde sitzen bis zu acht Segmente mit weißem Fruchtfleisch, das einen leicht süß-sauren Geschmack hat. Die ballaststoffreiche Frucht hat einen festen Platz in der traditionellen asiatischen Medizin, da sie entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften haben soll.

Die kleinen gelben Longan-Früchte, die in Malaysia auch Katzenaugen und in China Drachenaugen genannt werden, sind wichtiger Bestandteil der süßsauren Speisen, für die die asiatische Küche bekannt ist.



In vielen Metropolen dieser Welt findet man die immer gleichförmig angelegten Stadtteile Chinatown und Little India. Hier haben die Einwohner die Kultur ihres Heimatlandes bewahrt und ganz besonders ihre Eßgewohnheiten.



Die Zubereitung fremdländischer Speisen zu beobachten, ist eines der aufregendsten Erlebnisse auf Reisen - egal wo, egal wie. Diese Pfannkuchen wurden in einer Geschwindigkeit gegart und gewendet, daß es eine helle Freude war. Und auf dem Sofa daheim, erlebt man so etwas ganz bestimmt nicht……



In Little India werden am Straßenrand überall die hübschesten Blumenketten verkauft. Man nimmt sie mit in die Tempel als Opfergabe. 


Aber auch die gelblich-grüne noppige Jackfrucht findet man an den Ständen - meist schon portioniert. Manchmal erfordert das Probieren dieser fremdartigen Früchte etwas Mut - besonders wenn sie Stinkfrucht oder Kotzfrucht genannt werden. Dafür erlebt man dann eine göttliche Geschmacksexplosion mit tropischem Zauber.




In Kuala Lumpur gibt es natürlich Eßbares an jeder Straßenecke, in jeder Geschmacksrichtung und jeder erdenklichen Darbietungsform. Besonders beliebt ist die traditionelle Art, Speisen auf einem Bananenblatt serviert zu bekommen. 


Ein neues Szene-Lokal hat das in den Firmennamen integriert und so wurde die Hauptspeise dieses kulinarischen Erlebnis-Ausflugs im Bananabro eingenommen.

Die Schärfe konnte glücklicherweise jeder selbst bestimmen, indem die Speisen und der als Trägerstoff dienende Reis mit den Fingern in die Soßen getunkt wurden. Wozu umständlich Besteck, wenn der Mensch mit zehn Fingern ausgestattet ist?




Noch Stunden später zurück auf dem Schiff dufteten die inzwischen mehrmals gewaschenen Hände nach den exotischen Gewürzen, die den Tag zu einem unverwechselbaren Abenteuer werden ließen.




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