Mit dem Segen der Kreuze

Auf schnurgerader Straße verlief heute der letzte Teil unserer Anreise nach Riga. Überall um uns herum blühende Bäume und Wiesen. Wie schön, wenn man Zeit hat und die Natur genießen kann.

Dem berühmten Berg der Kreuze müssen wir einfach einen Besuch abstatten. Was der Legende nach vor 300 Jahren mit einem Gelübde und einem einzigen Kreuz begann, ist heute ein Wallfahrtsort für Menschen aus aller Welt.

Wie man sieht, ist es mit zehn Metern Höhe eher ein Hügel als ein Berg. Ein Bretterweg führt über den Doppelhügel gesäumt von unzähligen Kreuzen in allen Größen und Ausführungen.

Von einer Christusfigur mit ausgebreiteten Händen holen wir uns den Segen für die bevorstehende Reise. Auch als „Ungläubige“ können wir uns der Magie dieses Ortes nicht entziehen.

Wie viele Fürbitten und Wünsche werden die Menschen im Laufe der Jahre zu diesem heiligen Hügel getragen haben? Wie viele Schicksale sind mit diesen Kreuzen verbunden? Sogar ein Kreuz aus Löwenzahn hat jemand abgelegt. Wir halten inne und nehmen die ganz besondere Stimmung in uns auf, lauschen dem zarten Geräusch der im leichten Wind aneinander schlagenden Rosenkränze.

Ein wirklich beeindruckender Ort, ein wunderbarer Beginn für unsere lange Reise. Möge es ein gutes Omen sein, daß wir hier Kraft geschöpft haben für die bevorstehenden Aufgaben!

Nach kurzer Weiterfahrt war der nächste kleine baltische Staat erreicht. Lettland! Nun lagen nur noch 77 Kilometer vor uns. Also ein Mini-Sprung bis zum Startpunkt. Ein Herzschlag im Vergleich zu den 30.000 Kilometern, die wir mit der Gruppe auf der Seidenstraße zurück legen werden.

Auf dem Campingplatz in Riga sind wir nun die Ersten. Alles noch ruhig! Gut so! Dann werden wir die Teilnehmer nach und nach in Empfang nehmen können. Wir sind bereit!