Samstag, 10.12.2011

 

"Morgenwonne" . . . . . . . eigentlich Ganztagswonne!

Am Tag des Fastenbrechens vor einem guten Jahr auf Sylt haben wir schon einmal dieses mitreißende Gedicht von Joachim Ringelnatz zitiert. Wir tun es heute noch einmal, weil es unsere Stimmung so gut wiedergibt:

Morgenwonne

Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.

Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.

Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Wir haben unser - immer noch karges - Frühstück sehr genossen. (Man darf schließlich nicht gleich übertreiben.)

Und als es uns nach Lüften dürstete, da sind wir wieder einmal ins Städtchen gewandert. Über Nacht war zwar wunderbarerweise wieder ordentlich Schnee gefallen, bei Temperaturen um den Nullpunkt war es für eine längere Waldwanderung aber zu feucht.

Und wenn man in Braunlage ins Städtchen geht, dann hat man eigentlich nach einer halben Stunde alles gesehen. Da wir mittlerweile zum fünften Mal über den Jahreswechsel hier sind und auch zu anderen Zeiten schon längere Aufenthalte in diesem Ort verbracht haben - ganz zu schweigen von den vier Wochen, die wir aktuell schon wieder hier weilen - gibt es natürlich nichts, was wir noch nicht gesehen haben......

Oder doch?

So eine Fasten-Buß-Woche treibt plötzlich den größten Atheisten in die Kirche. So geschehen heute Nachmittag! Die hölzerne Trinitatiskirche hatten wir noch nie aufgesucht obwohl sie mitten im Ort steht und wir bereits geschätzte 333 Mal an ihr vorbeigegangen sind.

Das sollte sich heute ändern. Ein Blick hinter die schwere Holztür erstaunte uns. So eine große und ehrwürdige Holzkirche hat Braunlage? Wir waren schwer beeindruckt!

Und da unsere Bußzeit nun endgültig vorbei ist, schafften wir es vor dem nächsten Schneesturm zurück ins Wohnmobil, um nun endlich ausgiebigst Reginas Kekse aus dem Nikolauspäckchen und den Dresdner Stollen von Rolf und Edelgard zu probieren. Beides schmeckte besser als die dickste Sahnetorte in unseren kühnsten Träumen. Ein Gaumenschmaus vom Feinsten!


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