Dienstag, 11. Juni 2024 |
Wir sind gerade in Kiruna |
Allt är inte guld som glimmer Es ist nicht alles Gold, was glänzt…… manchmal ist es auch Eis, was glitzert Man glaubt es kaum aber wir sind in der nördlichsten Stadt Schwedens angekommen. Hier in Kiruna stellt sich ein Ende-der-Welt-Gefühl ein. 1855 Kilometer steil gen Norden rollten unsere Räder. Es wurde von Tag zu Tag heller in der Nacht. Die Helligkeit lädt unsere körpereigenen Batterien randvoll. Die Fahretappen merken wir kaum. Die Sonne scheint und scheint und wir fühlen uns, als hätten nicht nur unsere Wohnmobile, sondern auch wir selbst Solarzellen verbaut. Im Sommer geht hier für etwa 50 Tage die Sonne nicht unter. |
Wir sind euphorisiert von der endlosen Weite der Landschaft. Die Straßen sind gut, führen häufig am Wasser entlang und grün ist die alles dominierende Farbe. Lange fahren wir ereignislos auf der Europastraße 45. Und dann im winzigen Ort Jukkasjärvi gleich zwei berühmte Sehenswürdigkeiten. Die kleine rote Holzkirche stammt schon aus dem Jahr 1726. Die ausdrucksstarken Altarbilder wurden von Bror Hjorth, einem der bekanntesten Bildhauer und Maler Schwedens, erschaffen. Eine wunderbare Ruhe vermittelt dieser Ort der Einkehr. Und ebenfalls ein Ende-der-Welt-Gefühl, denn es führt nur eine Straße zum und durch Jukkasjärvi - und diese endet in einer Sackgasse direkt an der Kirche. Ringsherum ist Wasser, der mächtige Torne Fluß. Und dann ist da noch das erste Eishotel der Welt. Es wurde im Dezember 1989 aus dem gefrorenen Wasser des Torne errichtet. Im April schmolz es dahin und kehrte zurück zu seinen Ursprüngen - in den Fluß. Seither wird es jedes Jahr wieder erschaffen und hat den kleinen Ort in Lappland weltberühmt gemacht. Ein Teil dieses Hotels ist mittlerweile in einer festen Konstruktion das ganze Jahr über in Betrieb. Es herrschen Minus 5 Grad. Trockene angenehme Kälte. Trotzdem bekommen die Besucher am Eingang gefütterte Ponchos. Berühmt ist besonders die Bar, an der Wodka nicht gekühlt werden muß. Wir besichtigen die Zimmer und staunen über die raffiniert ausgearbeiteten Skulpturen. Im Ziel, in Kiruna, kommen unsere sonst so treu arbeitenden Navigationsgeräte ins Schwimmen. Die für ihre Eisenerzmine bekannte Stadt zieht nämlich um. Die unterirdische Mine frißt sich immer weiter nach Osten und die Häuser bekommen bereits Risse. 6000 Einwohner müssen in einem Jahrzehnte dauernden Projekt umgesiedelt werden. Ganze Stadtteile werden aufgegeben, 39 historische Bauwerke werden auf Tiefladern in Sicherheit gebracht. Dazu müssen teilweise zunächst neue, breitere Straßen gebaut werden. Eine neue Umgehungsstraße führt uns schließlich zum Campingplatz. Unsere letzte Nacht in Schweden. Morgen wollen wir nach Norwegen ans Eismeer! |
zurück zum Reisebericht "Norwegen 2024" ⇒