Montag, 11. März  2019
Wir sind zurück in Johannesburg

Nun gibt es kein Zurück mehr

Im morgendlichen Verkehr rollten wir einfach so mit und konnten aufgrund der perfekten Beschreibung im Roadbook nach 90 Minuten voller Konzentration und gewisser Anspannung die Einfahrt des Wohnmobil-Vermieters erreichen.

Damit schloß sich nach rund 11.000 Kilometern der Kreis und wir waren zurück auf Los. Die Abgabe der Fahrzeuge verlief reibungslos und unproblematisch. Da wir bis zum Abflug noch einen halben Tag Zeit hatten, war nicht nur ein Bus, sondern auch unsere sympathische Stadtführerin Christel gebucht worden. Sie hatte uns vor 60 Tagen zu einer Rundfahrt durch Johannesburg in Empfang genommen und wollte uns nun zum Abschluß auch noch die Stadt in der Stadt - Soweto - zeigen. Daher fuhren wir am Flughafen zunächst einmal vorbei.....und sahen schon bald das Wahrzeichen dieses ehemaligen Townships, die bemalten Kühltürme.

Der Kontrast zwischen Arm und Reich in Südafrika tritt hier besonders eklatant zu Tage.

Wer sich die kleinen einfachen Häuschen nicht leisten kann, lebt auch heute noch immer in Wellblech-Hütten. Der Müll stapelt sich in allen Straßenecken dieser Millionen-Vorstadt.

Kaum zu glauben, daß erst am 16. Juni 1976 ein Schüleraufstand überaus blutig endete, bei dem sich schwarze Kinder und Jugendliche gegen Afrikaans - die Sprache der Weißen - aufgelehnt hatten. Wir besuchten das Denkmal für Hector Pieterson, einen Zwölfjährigen der damals im Kugelhagel der Polizei starb.

 
 

Trotz all der sozialen Unterschiede, die wir im Laufe unserer Reise erlebt haben, glauben und hoffen wir, daß im Südlichen Afrika Vieles zum Positiven in Bewegung geraten ist.

Die kleinen Schulkinder, die aus genau der Schule kamen, in der der Aufstand vor gerade einmal gut 40 Jahren begann, blicken hoffentlich in eine sichere und friedvolle Zukunft, in der Menschen aller Hautfarben respektvoll miteinander umgehen.

Wir müssen Afrika nun leider verlassen. Aber es wird immer Teil von uns bleiben. Wer einmal hier war, wird niemals mehr derselbe Mensch sein. „Unsere Flüsse fließen verschlungen auf deinem Daumenabdruck, unsere Trommelschläge zählen deinen Puls, unsere Küste bildet die Silhouette deiner Seele.“ schrieb Bridget Dore in einem Gedicht an Nelson Mandela. Der Zauber dieses gewaltigen Kontinents, von dem wir nur einen Ausschnitt sehen konnten, hat die gesamte Reisegruppe erfaßt.

Mit diesen Worten verabschieden wir Reiseleiter uns nun von der Berichterstattung und würden uns freuen, wenn wir ein wenig Afrika in die Welt tragen konnten, wo immer Ihr seid, liebe Leser!

Hakuna Matata! Eure Kathrin & Hans-Hermann


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