Mittwoch, 11. Juli 2012

Weinland-Rundfahrt

Camp Challenger auf der "Tour de Vin"

Rund um Stellenbosch, Franschhoek und Paarl laden zahlreiche Weingüter zu Kostproben ein. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so rollten wir bereits um 9 Uhr beim Traditionsweingut KVW durchs Tor. Die eine oder andere Weinprobe hat jeder schon einmal mitgemacht und in der Regel darf man dabei auch einen Blick in den Keller werfen. Das, was uns heute erwartete, sprengte jedoch jeden Rahmen. Die Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von je 125.000 Liter standen in Reih und Glied in einem Raum, der nicht umsonst "Kathedrale" genannt wird.

Auch die größten fünf aufrecht stehenden Fässer der Welt waren zu bestaunen. Bereits 1935 wurden sie in Portugal aus Rotholz erbaut, zehn Jahre später zerlegt und nach Südafrika verschifft. Seit 1947 sind sie bei KVW in Betrieb. In jedem Faß reifen über 200.000 Liter Wein. GIGANTISCH !

Aber auch moderne Edelstahlfässer kommen in diesem Betrieb zum Einsatz. Reihenweise stehen sie nebeneinander und bilden ein regelrechtes Labyrinth im Weinkeller.

Nach so vielen Zahlen und Fakten mußten wir uns erst einmal innerlich sammeln. Wie ginge das besser als bei einem Gläschen Wein? Daß es noch früh am Tag war, störte dabei nicht wirklich. Nach der Verkostung von Champagner und Wein rundete ein preisgekrönter Brandy das Programm ab. Da können die Camp Challenger schon am frühen Morgen ganz schön lustig sein . . . .

Wir sind aber nicht zur "Tour de Vin" aufgebrochen, um nur ein einziges Weingut zu besuchen.

Weiter ging die Fahrt mit dem Bus zu einem Winzer mit ganz anderem Stil und anderen Weinen. Da wir von der ersten Weinprobe schon leicht angeschlagen waren, suchten sich Conny und Mannes gleich einmal ein Plätzchen am Kamin und relaxten ganz wie zuhause.

Von den Käseplatten blieb nach dem Genuß der vielen edlen Tröpfchen auch nicht mehr wirklich viel übrig. Und die Camp Challenger wurden immer lustiger . . . .

Kräcker und Käse helfen zwar beim Neutralisieren von Gaumen und Zunge aber wenn dann noch mehr Weinverkostungen auf dem Programm stehen, dann muß einfach etwas Deftiges in den Magen, damit die Camp Challenger nicht zuuuu lustig werden. Da traf es sich gut, daß Eckards Neffe in Stellenbosch ein wunderschön gelegenes Weingut besitzt. Olaf hatte dort ein Mittagessen organisiert und Eckard spendierte den Tischwein dazu.

Wir geben es ja zu: Spätestens jetzt muß der geneigte Leser den Eindruck gewinnen, wir hätten heute den ganzen Tag nur mit Essen und Trinken verbracht. Ehrlich gesagt, der Eindruck stimmt ziemlich genau mit den Tatsachen überein. Aber wir haben uns natürlich auch fortgebildet. Hättet Ihr zum Beispiel gedacht, daß das Weingut Dornier den riesigen Koi-Teich nur angelegt hat, um den darunter liegenden Weinkeller auf natürliche Weise zu kühlen?

Zum Nachtisch gab es zwar eigentlich die leckerste Crème Brûlée aller Zeiten aber zum Nach-Nachtisch wollten wir uns doch noch eine klitzekleine Weinprobe genehmigen. Also rein in den Bus und weiter zum nächsten Winzer. Auch hier wurden wir sehr nett über die einzelnen Sorten informiert und konnten bei der Probe feststellen, daß jedes Weingut seinen Tröpfchen eine ganz individuelle Note mitgibt.

Als Herbie, unser Fremdenführer, uns nach zehn Stunden wieder im Hotel ablieferte, waren wir uns alle einig: "Das Abendessen fällt heute aus! Dafür kippen wir uns die Flasche Wasser, die wir im Hotelzimmer vorgefunden hatten, hinter die Binde. Salute!"


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