Donnerstag, 11.08.2011

 

Der schlimmste Crash scheint gestoppt

...und damit meinen wir nicht den freien Fall der Börsenkurse, sondern den Tiefflug des Barometers und die sinkenden Temperaturen, die heute auf eine Unterstützungszone trafen und sich um 16 Grad C herum einpendelten. Auch die Niederschlagsmenge ging geringfügig zurück und anstatt 22,5 Stunden am Stück regnete es heute nur etwa 22,1 Stunden. Diese unverhoffte Schauerpause nutzten wir, um unsere Siebensachen zusammen zu packen und aufzubrechen Richtung Osten, wo es schließlich auch ein Meer gibt.

Den Kindern auf dem Stellplatz reichten die großen Pfützen - wozu sollten sie noch zum Strand gehen?

Und der Bäcker von nebenan behielt auch den Humor obwohl die meisten Kunden anstelle eines „Guten Morgen" die allseits beliebte Frage in den Raum warfen: „Haben Sie das Wetter bestellt?" Sogar ein Teller Süßigkeiten stand bereit, um die Laune zu heben.

Bevor wir morgen in Kiel an der Ostsee eintreffen wollen, haben wir zunächst einen Zwischenstopp beim Phoenix-Händler in Nahe nördlich von Hamburg eingelegt, wo wir die Nacht auf dem Betriebsgelände verbringen.

Ironie des Schicksals....wir haben dort schon seit einiger Zeit einen Termin zur Dichtigkeitsprüfung ausgemacht. (Für Nicht-Womo-Fahrer: Das ist eine einmal jährlich fällige Inspektion zum Garantie-Erhalt.) Aber welche Dichtigkeitsprüfung schickte uns doch der Himmel in den letzten Tagen? Diese Wassermassen kann keine Werkstatt simulieren!

Andererseits waren beide Alkovenfenster vor ein paar Wochen tatsächlich undicht und wurden von Hans-Hermann nur mit Dichtmasse zugeschmiert. Da sollen die Fachleute morgen ruhig einmal die Fenster ausbauen und ordentlich abgedichtet wieder einsetzen. Schießlich hat ein Phoenix zehn Jahre Dichtigkeitsgarantie!

Und da das Wetter uns im Moment zu Indoor-Aktivitäten zwingt, haben wir es endlich geschafft, den ersten Teil unseres Schwarzwald-Reiseberichtes fertigzustellen. Bitte sehr →

Man wundert sich ja über sich selber. Als wir noch aktiv im Arbeitsleben standen, hatten wir am ersten Tag nach Urlaubsende unsere Berichte geschrieben, bebildert und veröffentlicht. Jetzt könnte der Unbedarfte meinen, wir hätten ja Zeit ohne Grenzen und unsere Tage wären nach oben offen. Aber leider, leider sieht die Realität nach einem Jahr Ruhestand ganz anders aus. Erklären können wir dieses Phänomen nicht aber wir erleben es am eigenen Leib und zwar jeden Tag aufs Neue.

Die Zeit ist morgens zunächst noch da, wird dann immer dünner und ehe wir sie festhalten oder einsperren können, geht sie uns durch die Lappen und löst sich einfach auf wie die ganzen Euro-Milliarden, die gerade nach Griechenland gepumpt werden. So haben wir nun tatsächlich einen Bericht geschrieben über die Wochen, die wir bereits im Mai im Südschwarzwald verbracht haben - 77 Tage nach Ende dieser Reiseetappe. Wo ist die Zeit bloß geblieben? Bei den Börsenverlusten heißt es immer tröstlich: „ Das Geld ist nicht weg, es ist bloß woanders." Ob das mit unserer Zeit auch so ist?


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