Dienstag, 11. September  2018
Wir sind gerade in Taschkent

 

 

Lauter kleine Zaubermomente

 

Jede Stadtführung ist anders, jeder Guide ist anders, die Leute sind unterschiedlich gut drauf, die Sonne steht anders, die Mondphase ist eine andere und man kommt unterschiedlich gelaunt zurück zum Stellplatz. 

 

Heute erlebten wir in Tashkent eine überaus grüne, moderne Stadt. Breite Straßen sorgen für flüssigen Verkehr und für ein unaufgeregtes Flair. Das hat nicht zuletzt mit dem schweren Erdbeben zu tun, das 1966 Teile der Stadt zerstörte und zu einem geräumigen Wiederaufbau führte. Ein interessant gestaltetes Denkmal erinnert mit Datum und Uhrzeit an dieses Ereignis.

 

 

Der Besuch des komplett neu restaurierten Islamzentrums zeigte uns, daß wir nun wirklich im Orient angekommen sind. Der Baubeginn der Baroqxon-Medrese datiert im 14. Jahrhundert. Früher war es eine bekannte Schule der Islamwissenschaften. Heute lockt es als eines der ältesten historischen Gebäude Tashkents viele Besucher an.

 

 

In einem der Gebäude befindet sich die weltweit älteste Koran-Abschrift. Es ist ein Original aus dem 7. Jahrhundert auf Hirschhaut geschrieben. Wir durften zwar ohne Schuhe hinein und das gute Stück betrachten, fotografieren war aber leider nur outdoor erlaubt.

 

 

Die riesige Hallenmoschee Hazrati Imom bietet Platz für 2500 Gläubige. Wir blieben im Innenhof und ließen uns von unserem usbekischen Begleiter die islamischen Gebetszeiten erklären.

 

 

Die tragenden Säulen sind aus indischem Sandelholz geschnitzt und die türkisfarbene Kuppel erinnert an Tausend-und-eine-Nacht. Dennoch ist das Innere sehr schlicht gehalten.

 

Nach so viel andächtigem Zuhören kamen uns die kleinen Souvenirshops im Innenhof der ehemaligen Koranschule gerade recht. Egal, wie viele Seidenschals frau besitzt, man läßt sich immer wieder verzaubern von den intensiven Farben und geschmeidigen Stoffen....

 

 

Nach der Rückkehr zum Bus stellte sich die Frage, ob die Gruppe zunächst einen Besuch des Bazars von Tashkent wünscht oder eine ausgiebige Mittagspause. Die Antwort war schnell gefunden! Assis führte uns zu einer zauberhaften Location, ließ kaltes Bier auf den Tischen erscheinen und Suppe in den verschiedensten Zubereitungsformen. Beim Hauptgang verschätzte er sich zwar etwas mit der Menge aber wirklich hungrig ging keiner vom Tisch. Lunch mit Wasserblick - perfekt zum Entschleunigen!

 

 

Gute Entscheidung, erst satt und gestärkt zum Bazar zu gehen. Sonst hätten wir wohlmöglich noch mehr

von dem leckeren warmen Brot eingekauft.

 

 

So aber konnten wir ganz entspannt dem Bäcker in der Backstube bei seinem Handwerk zuschauen.

 

 

Eine schweißtreibenden Angelegenheit! Der Teig wird zubereitet, ein Stempel - der das Aufgehen in der Mitte verhindern soll - eingedrückt, dann taucht der Bäcker hinein in seinen glühend heißen Ofen und wie durch Zauberhand klebt der Fladen an der Innenwand, bis das Brot fertig zum Verzehr wieder abgenommen wird.

 

   

 

Auf dem Bazar von Tashkent verschafften wir uns zunächst einmal einen Überblick. Wieder anders und doch wieder schön! Der Besuch einer orientalischen Stadt ohne Bazar ist zwar möglich aber irgendwie sinnlos.....

 

 

Bei manchen Produkten weiß man nicht immer genau, was es wohl sein mag aber mit ein wenig Mut kann man es herausfinden. Diese großen Babybadewannen scheinen voller Quark in allen Varianten zu sein.

 

 

Paul entdeckt frische Feigen! Wir befinden uns in einer Oasenstadt....da gehören doch Feigen dazu, oder?

 

 

Und was hat diese junge Dame im Angebot? Honigmelonen! Süß und knackig!

 

 

Ein Stückchen weiter wollen die Marktfrauen dem Herrn Reiseleiter unbedingt ein paar Fische verkaufen. Auch wenn sie sich nicht handelseinig werden - schließlich hatten wir unser Mittagessen bereits eingenommen - so sind das magische Momente eines schönen Tages.

 


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