Heute wollten wir eine Messepause einlegen und so haben wir die Hallen nur als kürzesten Weg zur S-Bahn genutzt. Wir stehen mit dem Wohnmobil nämlich am einen Ende und die S-Bahn-Station ist direkt gegenüber. Dazwischen liegt ein riesiges eingezäuntes Areal.

Als wir also schnellen Schrittes von Hallo 5 zu Halle 9 unterwegs waren, sprang uns plötzlich der  Leguano-Stand ins Auge. Hier wurden keine Schuhe, sondern eine Philosophie verkauft.

Jeder hat schon einmal gehört, daß Barfußlaufen gesund und wohltuend sein soll. Wenn man dann an kleine Kinderfüße denkt, die von Anfang an in festem Schuhwerk stecken, dann macht es schon Sinn, diese zu befreien. Da wir auf dem Weg zu unseren beiden süßen Enkeln waren, entschlossen wir uns kurzerhand, zwei Paar dieser Leguanos zu kaufen.

Es sind mehr oder weniger Socken, die eine mit Noppen versehene Sohle haben, die es möglich macht, auf Steinen, Wurzeln und sogar Scherben zu laufen, ohne etwas davon zu spüren.

Nachdem wir für unsere beiden Jungs solche "Laufwerkzeuge" ausgesucht hatten, wollten auch wir einmal probieren, wie sich diese Gesundheitsschuhe anfühlen. Also haben wir die dicken Stiefel und Wollsocken abgelegt und sind in die Leguanos geschlüpft. Während wir Probe liefen, wurde der Stand geradezu belagert und die Noppensocken gingen weg wie warme Semmeln.

Uns leuchtete die Sache auch sofort ein. Durch das Barfußlaufen werden kleine Muskeln im Fußgewölbe trainiert, die Zehen rollen ganz anders ab und der Fuß ist trotzdem warm und geschützt. Auch wir haben uns von diesem Konzept überzeugen lassen, daß die Leguanos Zivilisationskrankheiten vorbeugen und auch die Rückenmuskulatur stabilisieren. Morgen werden wir die Neuerwerbung auf der Messe ausgiebig testen.  

Leider hatten wir heute ganz gegen unsere Gewohnheit keinen Fotoapparat dabei (wie konnte das passieren?). So mußten wir uns mit der Handy-Kamera behelfen.

Als wir schließlich in der Stadt angekommen waren, durften Lias und Flinn als Testkinder die neuen Schuhchen ausprobieren. Bloß beim gemeinsamen Schlittenausflug im Schnee wurden sie kurzzeitig gegen feste Stiefel getauscht.

Wir hatten jedenfalls einen Messe-Ruhetag, der alles andere als ruhig war. Mit Ausnahme der Momente, in denen Hans-Hermann mit dem Enkelchen in einer selbstgebauten Kissenhöhle verstecken gespielt hat und die beiden mucksmäuschenstill ausharrten, bis Kathrin sie endlich gefunden hatte. Wieder liegt ein ausgefüllter Tag hinter uns! Wir sehen die Jungs zwar selten, genießen die Besuche dann aber umso mehr.