Montag, 13. Februar  2017
Wir sind gerade in Kasane

19. Tag: Tagesausflug nach Zimbabwe

 

Beim donnernden Rauch

 

Mosi-oa-Tunya, der donnernde Rauch, so nennen die Einheimischen die Viktoria Fälle. Man kann sie von Sambia aus betrachten oder von Zimbabwe. Von unserem Übernachtungsort Kasane sind beide Stellen etwa gleich weit weg und erfordern beide einen Grenzübertritt. Für die Kuga-Gruppe ist ein Busausflug nach Zimbabwe geplant, da man bei der Wiedereinreise nach Botswana (wo unsere Wohnmobile stehen) von Sambia kommend eine Gelbfieber-Impfung nachweisen muß. Im anderen Fall jedoch nicht.

 

Also werden wir wieder einmal früh morgens abgeholt und haben bereits nach einer viertel Stunde die Grenze erreicht. Es werden noch zehn (10!) viertel Stunden folgen, bis wir das Grenzgebiet endlich zur Weiterfahrt verlassen können. Zunächst einmal machen es sich alle mehr oder weniger im Schatten gemütlich.

 

 

Während Kathrin versucht, mit Anekdoten aus vergangenen Afrika-Fahrten die Truppe bei Laune zu halten, läßt Hans-Hermann keinen einzigen Pass am Visa-Schalter aus den Augen. Gearbeitet wird afrikanisch langsam. Es muß ein Klebevisum in den Pass eingefügt werden, welches von Hand mit Namen, Passnummer, Ablaufdatum und allerlei  anderen Daten versehen wird. Wie man sich denken kann, ist das zuständige Grenzpersonal nicht im geringsten motiviert, solch eine große Gruppe zu bearbeiten.

 

 Zwischendurch geht man mal auf ein Päuschen in ein anderes Büro, dann gehen die Klebezettel aus. Die Suche nach Nachschub gestaltet sich schwierig. Es dauert und dauert. Wir Reiseleiter hatten die Gruppe zum Glück vorgewarnt. So waren alle ENTspannt.......und GEspannt, was Kathrin noch für Stories über Afrikanische Grenzen auf Lager hat.

Als wir alle schon gar nicht mehr genau wußten, warum wir überhaupt an diesem merkwürdigen Ort zusammengekommen waren und wo wir eigentlich hin wollten, erschien Hans-Hermann mit den Pässen. Jubel!

 

 

Weiter ging die Fahrt in Kleinbussen endlich heraus aus dem Grenzgebiet. Doch was nun? Schon wieder ein Stopp. Ein Polizist stoppte die Fahrt und erkannte messerscharf, daß Kathrin anstatt auf einem regulären Sitz, auf der Kühlbox entgegen der Fahrtrichtung Platz genommen hatte. Es war schlichtweg ein Sitz zu wenig da gewesen. Nun aber versprach sie, sich nach hinten auf einen ordentlichen Sitz zu setzen - da jedoch keiner vorhanden war, ließ sie sich rückwärts auf den Boden fallen zwischen die Sitze der anderen und war so auch außer Sichtweite des dienstbeflissenen Ordnungshüters.

 

Irgendwann erreichten wir Vicfalls, die Stadt, die hauptsächlich von den Wasserfällen lebt. Jeder konnte nun nach eigenem Belieben den Wanderweg durch den Regenwald begehen und immer wieder anhalten, um einen Blick auch auf die kleinen Ausläufer der großen Fälle zu werfen.

 

 

Unsere Reiseteilnehmer wanderten auf den Spuren des großen Entdeckers Livingston, der hier einst als erster Europäer gestanden hatte. Alle wurden mehr oder weniger feucht bis naß, denn die Gischt sprühte bis zu uns herüber. Zum Glück war es warm, so daß wir unsere Kleider ausbreiten konnten, wie ein Kormoran seine nassen Flügel.

 

 

Und dann standen wir ihnen gegenüber! Ein gewaltiger Anblick, die mit 1,6 Kilometern breitesten Wasserfälle der Welt!

 

 

Nach einem gemütlichen sehr schmackhaften Lunch brachten wir die vier Mutigsten zum Helikopterstartplatz. Uwe, Gisela, Brigitte und Gisbert wollten sich die ganze Sache auch einmal von oben betrachten. Gisela hatte sogar die Position des Copiloten....

 

 

Und schon ging's ab in die Luft dem Mosi-oa-Tunya, dem donnernden Rauch, entgegen. 

 

 

Ein Wahnsinns-Anblick! Der mächtige Sambesi schiebt sich unaufhörlich vorwärts und ergießt sich mit Getöse in die Schlucht.

 

 

Nach ihrer Rückkehr war das Quartett wie im siebten Himmel. Solche Erlebnisse kann einem keiner mehr nehmen. So sehen Sieger aus, oder?

 

 

Wir holten den Rest der Gruppe wie verabredet am Eingang der Viktoriafälle ab und zurück ging die Fahrt ohne Zwischenfälle. Ausreisestempel aus Zimbabwe, Einreisestempel nach Botswana, Füße alle nochmals auf die Desinfektionsmatte und im Nu waren wir wieder bei unseren Wohnmobilen. 

Für den Abend hatte Hans Guss ein Feuerchen angekündigt. So fanden sich alle eine gute Stunde später wieder zusammen und führten auch gleich die neuen T.Shirts aus. Sieht das nicht nach einer ganzen Menge Gruppendynamik aus?

 

 


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