Samstag, 13.08.2011

 

Wo einst die Nordseewellen wogten, wellten, brandeten....(oder wie auch immer)

Wir haben heute Schleswig-Holstein einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Meist fahren wir ja direkt ans Wasser und wollen die Nordsee oder die Ostsee wogen, wellen und branden sehen.

Heute aber entführte uns unser „Wanderführer" Heinz in ein Gebiet, in dem die Dithmarscher dem Meer viel Land abgerungen haben. Die alte Steilküste Westholsteins liegt nämlich heute weit im Landesinneren und bietet ein abwechslungsreiches Wandergebiet.

Es verläuft durch Biotopte und waldreiche Gegenden. Man kann den Blick weit schweifen lassen und sieht die typisch schleswig-holsteinischen Wahrzeichen: Weiden, Kühe und Windräder. Sogar die Heide blühte schon.

Aber was das allerbeste war: Heinz hatte vorsorglich die Wetterberichte für alle vier Himmelsrichtungen studiert und seine Tour danach ausgerichtet, wo die meiste Sonne zu erwarten war. So sahen wir nach langer Zeit endlich wieder einmal BLAUEN HIMMEL !!!!

Vieles erinnert daran, daß hier früher die Küste war. Auch die alten reetgedeckten Seemannshäuser sind Zeugen dieser Zeit. Für Hans-Hermann war es eine Zeitreise zurück in seine Jugend. Da er in Dithmarschen aufgewachsen ist, kamen natürlich heimatliche Gefühle auf.

So mußten wir auch noch nach Meldorf, um dem „Dom der Dithmarscher" unsere Referenz zu erweisen. Ein gewaltiges Bauwerk für einen Ort mit 7000 Einwohnern. Auch auf dem Marktplatz kannte Hans-Hermann jeden Pflasterstein.

Und wer die Steine kennt, der kennt schon erst recht die Eisdielen.

Das angeblich beste Eis nördlich der Elbe soll es in Meldorf geben und diese Behauptung konnten wir natürlich nicht ungeprüft so stehen lassen.

Wer jetzt denkt, daß wir immer nur mit essen beschäftigt sind, der täuscht sich. Es handelte sich in diesem Fall um eine wissenschaftliche Vergleichsstudie (mit der Eisdiele in Freudenstadt).

Und - leider, leider, auch wenn der gebürtige Dithmarscher es nicht wahrhaben wollte, die Studienkommission konnte an Meldorf nicht die volle Punktzahl vergeben. Im Städtevergleich gewinnt Freudenstadt eindeutig den Preis für das hervorragendste Eis.

Dafür wurde eine weitere Behauptung einer kritischen Untersuchung unterzogen. Angeblich soll Freudenstadt den größten Marktplatz Deutschlands besitzen. Die Dithmarscher wiederum behaupten dasselbe von ihrer Kreisstadt Heide. Zum Abschluß eines schönen Ausflugs ging es also auch noch nach Heide, um diese Streitfrage ein für alle Mal zu klären.

Und siehe da! In diesem Fall ging der Sieg nach Dithmarschen. In Heide findet man tatsächlich den größten unbebauten Marktplatz. Im Fernduell Nordschwarzwald / Dithmarschen steht es am Ende des Tages 1:1.


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