Freitag, 14. Juni 2024


Wir sind gerade in Tromsö


Tromsø, der nördlichste Punkt unserer Reise


Die Stadtbesichtigung begann an einem der Wahrzeichen der nördlichsten Universitätsstadt der Welt. 

An der Eismeerkathedrale!


Sie besteht aus elf Giebeldreiecken, die an Gletscherspalten erinnern sollen. Der Innenraum soll das Polarlicht, Eis und lange Dunkelheit wiedergeben. Sehr beeindruckend.




Da Tromsø das „Tor zur Arktis“ genannt wird, weil von hier viele Polarexpeditionen starteten, findet man in der Stadt überall Bezug zu diesem lebensfeindlichen Teil der Erde. Das Polaria ist ein Informationszentrum zur Polarforschung. Gleich daneben überdacht das älteste noch erhaltene Robbenfängerschiff aus 1949, das bereits 33 Jagdsaisonen im Eismeer hinter sich hat.



Unser Stadtführer Boris gab interessante Hintergrundinformationen - auch zur nördlichsten Brauerei der Welt, den Ølhallen. Nach Bier war uns nicht wirklich zumute, denn der Tag war recht frisch. Die meisten hatten sich polartauglich gekleidet, bloß Kai-Uwe in seiner orangefarbenen Weste mit T-Shirt drunter schien sich nach einem Heißgetränk zu sehnen.



Hier in Tromsø ist irgendwie alles „das nördlichste“. Der nördlichste Bahnhof ist auch in dieser Stadt zu finden, die fast 400 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt. Allerdings ein Bahnhof ohne Schienennetz. Man hatte dieses Gebäude bereits errichtet, doch die Bahnstrecke kam nie über Bodø hinaus. Es bestehen weiterhin Überlegungen, Gleise bis Tromsø zu verlegen. Bis das jedoch passiert, hat man den Bahnhof kurzerhand als Kneipe zweckentfremdet.



Unsere Stadtführung war ein Stadtspaziergang, der irgendwann auch an einem veritablen Eisbär vorbeikam. Wir waren warm angezogen, der Eisbär hatte sein dickes Fell, bloß Kai-Uwe war inzwischen leicht unterkühlt. Da begab es sich, daß der „Eisbär-Laden“ warme Jacken im Angebot hatte und eine sogar in der richtigen Größe…. Man beachte die aufkommenden zarten Schatten!



Es kam, wie es kommen mußte: Kai-Uwe kaufte sich kurzentschlossen eine dicke Fließjacke, die perfekt unter seine Weste paßte. So ausgerüstet ging‘s hinüber zur hölzernen Domkirche. Sie gehört zu den nördlichsten Kathedralen der Welt - wie könnte es auch anders sein?



Während unser Stadtführer weiter Wissenswertes über Norwegen im Allgemeinen und Tromsø im Besonderen erzählte, hatte Kai-Uwe langsam sein thermisches Gleichgewicht wieder hergestellt.

Inzwischen waren allerdings aus den aufkommenden zarten Schatten ausgesprochen markante Schatten geworden, denn die Sonne verbreitete nun ihre wärmenden Strahlen, die sie bis Mitternacht und darüber hinaus nicht mehr einstellte.



Wir schlenderten vorbei am alten gelben Rathaus und dem neuen imposanten Säulengebäude davor, 

in dem sich heute das neue Rathaus befindet.



In unmittelbarer Nähe befindet sich der älteste Kiosk Tromsøs: Der Kult-Imbiss Raketten, der unter anderem Rentier-Hotdogs anbietet. Derzeit nicht so frequentiert wie sonst üblich, weil die Fußgängerzone gerade eine riesige Baustelle ist. Hier wird flächendeckend Fußbodenheizung verlegt, um die Wege auch in Polarwinter eisfrei zu halten.



Im Hafen bei schönstem Sonnenschein und Schmeiß-die-Jacke-weg-Wetter endete unser Stadtrundgang, 

damit jeder ausreichend Zeit für einen eigenen Bummel hatte.



Pünktlich zum Meeting und zur nächsten Geburtstagsparty waren alle wieder am Campingplatz. Max schenkte köstlichen Wein aus und offerierte liebevoll zubereitete Schnittchen. Wahrscheinlich die „nördlichste“ Geburtstagsfete seines Lebens…..



Und als ob das nicht schon genug Aktivität für einen dahergelaufenen Freitag gewesen wäre, setzten wir noch eins drauf. 


Kathrin hatte Public Viewing organisiert und so jubelten wir in gemütlicher Runde in einer Sportbar den Jungs der deutschen Nationalmannschaft beim Eröffnungsspiel der Fußball-Europa-Meisterschaft zu. 


Wird für alle wahrscheinlich der „nördlichste“ Fußball-Abend bleiben…..





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