Donnerstag, 14. November 2024 | ![]() |
Wir sind gerade in Katima Mulilo |
![]() Es bedeutet Luxus, die Sonne vom Schatten aus zu grüßen Wenn uns jemand Fragen würde, was unser Lieblingswort ist, dann fällt die Antwort natürlich schwer. Teestunde, Meeresrauschen, Faßbier, Vorfreude, Rosenduft und Barfußschuh stehen sicherlich ganz weit oben auf der Liste. Aber „Ruhetag“ gehört definitiv in die Top Ten. Heute hatten wir einen Ruhetag vom Feinsten. Nachdem wir gestern in der lauen Nacht erst zu Bett gingen, als der neue Tag schon fast wieder anbrach. Nachdem Dieter die Gläser immer wieder aufs Neue mit Eiswürfeln und Amarula randvoll gefüllt hatte. Nachdem wir den Grillen gelauscht und dem Mond beim voll werden zugesehen hatten, schliefen wir genüßlich aus und setzten uns dann erst einmal in den Schatten unter die hohen Mangobäume, um auf den Sambesi zu schauen. Wir fragten uns, wie lange das Wasser wohl Richtung Osten unterwegs sein würde, bis es sich die gewaltige Steilklippe in Simbabwe hinunter stürzen, bis der friedlich dahin fließende Fluß zu den Viktoriafällen werden würde. Wir stürzten uns gegen Mittag - als der Frühstückstisch endlich abgeräumt war - in die erfrischend kühlen Fluten des Hotelpools. Ja, so ein Ruhetag ist etwas sehr Feines.
Eine Erzählung aus Afrika: Eine kleine Palme wuchs kräftig am Rande einer Oase. Eines Tages kam ein Mann vorbei. Er sah die kleine Palme und konnte es nicht ertragen, dass sie so prächtig wuchs. Der Mann nahm einen schweren Stein und hob ihn in die Krone der Palme. Schadenfroh lachend suchte er wieder das Weite. Die kleine Palme versuchte, den Stein abzuschütteln. Aber es gelang ihr nicht. Sie war verzweifelt. Da sie den Stein nicht aus ihrer Krone bekam, blieb ihr nichts anderes übrig als mit ihren Wurzeln immer tiefer in die Erde vorzudringen, um besseren Halt zu finden und nicht unter der Last zusammenzubrechen. Schließlich kam sie mit ihren Wurzeln bis zum Grundwasser und trotz der Last in der Krone wuchs sie zur kräftigsten Palme der Oase heran. Nach mehreren Jahren kam der Mann und wollte in seiner Schadenfreude sehen, wie wohl verkrüppelt die Palme gewachsen sei, sollte es sie überhaupt noch geben. Aber er fand keinen verkrüppelten Baum. Plötzlich bog sich die größte und kräftigste Palme der Oase zu ihm herunter und sagte: „Danke für den Stein, den du mir damals in die Krone gelegt hast. Deine Last hat mich stark gemacht!“ |
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