Samstag, 14.05.2011

 

Das Runde muss ins Eckige

Nun stehen wir also auf dem herrlichen Stellplatz in Freiburg. Herrlich ruhig, herrlich grün und herrlich zentral gelegen. Und bei herrlich sonnigem Wetter konnten wir draußen frühstücken und den Tag beginnen.

Ein kleiner Abstecher brachte uns mit dem Fahrrad in 10 Minuten in die Innenstadt zum Wochenmarkt.

Und was fiel da als erstes ins Auge? Ja, stimmt! Das Freiburger Münster.

Das meinen wir aber nicht.

Dann eben als zweites? Ja, genau! Die vielen Fans von Bayer Leverkusen, die die Altstadt zu einem Bummel vor dem letzten Spiel der laufenden Bundesligasaison nutzten.

Schnell kam der Gedanke auf, die Chance zu ergreifen, den designierten Vizemeister 2011 einmal live spielen zu sehen. Heute vor einem Jahr hatten wir in Lenas Heimatstadt Hannover beim Public Viewing des Eurovision Song Contests mitgejubelt, wenn es wieder hieß: "Germany twelve points!" In Freiburg war keine Leinwand aufgebaut worden und so würden wir dieses Jahr nicht miterleben können, wie der ESC-Sieger gekürt wird. Dann wollten wir eben die Kür zum Fußball-Vizemeister miterleben.

Gleich neben dem Stellplatz befindet sich der Eschholzpark, ein innerstädtisches Naherholungsgebiet. Dort fiel uns die Skulptur eines überdimensionalen Gartenschlauchs auf.

Wenn das mal kein schlechtes Omen ist! Nach dem heißen Tag am Freitag und auch dem sonnigen heutigen Morgen könnte nun jemand auf die Idee kommen und im Himmel den Schlauch aufdrehen und dann stehen wir im Stadion im Regen.....

Aber kneifen gilt nicht! Der Entschluß war gefaßt. Mit dem Fahrrad kann man sechs Kilometer entlang der Dreisam ohne jeglichen Verkehr fahren und kommt dann geradewegs zum Fußballstadion.

Fast wäre unser Plan doch noch ins Wasser gefallen (oder anders gesagt, ins Wasser gefallen ist er durch den Regen von oben, der tatsächlich kam - aber ausgefallen ist er nicht!). Fast wären wir nämlich nicht mehr reingekommen zum ausverkauften Spiel. Aber „Glück braucht der Mensch!" - eine Gruppe junger Leute hatte wohl zwei ihrer Mitglieder eingebüßt. Jedenfalls waren zwei Karten übrig, die sie an den Mann bringen wollten. So begaben wir uns direkt in die Höhle des Löwen, besser gesagt in die Nordkurve der Freiburger Fans.

Mit unserem „phoenix-on-tour-Presseausweis" fanden wir einen Platz direkt hinter dem Tor. Da konnte man jedenfalls ungehindert Fotos schießen, ohne daß einem die Bierbecher in den Nacken gekippt wurden. Und auch den Spielverlauf konnten wir hautnah miterleben.

Allerdings drehte in der Tat jemand von oben den Gartenschlauch auf und ließ es ordentlich regnen, was aber René Adler im Leverkusener Tor nicht weiter störte, denn nach einigen Zwei- und Mehrkämpfen fiel in der zweiten Halbzeit das Siegtor, über das sich Michael Ballack ganz besonders freute.

Die Freiburger ließen sich trotz der 1:0 Niederlage die Laune nicht verderben und schenkten zum Abschluß der Saison kräftig Freibier aus. So können wir das Erlebnis des Tages heute nicht unter das Motto stellen: „Ein Lied für Düsseldorf", sondern „Ein Tor für Leverkusen" oder "Ein Bier für die PHOENIXE".

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