Montag, 14. Mai 2012

28. Etappe: Mombasa - Voi Tsavo Nationalpark  211 Kilometer

Zurück in Afrika

Letzte Woche lebten wir im Touri-Afrika. Abgeschirmt von der Außenwelt, staubfrei, drei üppige Buffets am Tag und klimatisierte Schlafzimmer.

Heute nun ging's zurück ins richtige Afrika. Olaf hatte uns gestern 15 Kilometer "Gravelroad" versprochen im Austausch gegen die überfüllte Fähre in Mombasa, die sonst auf unserem Weg Richtung Tsavo Nationalpark gelegen hätte. Diese Fähre hatten wir bereits bei der Stadtrundfahrt kennen und fürchten gelernt. Erstens findet man sich dort in einem heillosen Chaos aus Menschenmassen und Fahrzeugen wieder. Und zweitens sind die Auf- und Abfahrten so steil angelegt, daß unsere La Stradas unweigerlich heftig aufsetzen würden.

Also fuhren wir "außen rum". Man darf nicht den Fehler begehen und Einheimische nach dem Straßenzustand befragen. Wir hatten uns im Hotel erkundigt und zwischendurch beim Polizeiposten. Andere Teams hatten sich von Lastwagenfahrern beraten lassen und alle bekamen dieselbe Antwort: "Die Straße ist gut ausgebaut!"
Ohne Worte zeigen wir nachfolgend eine Bilderserie dieser wirklich sehr gut ausgebauten Strecke. Wobei man dazu sagen muß, daß es sich um schlappe 75 Kilometer handelte . . . . .(und nicht etwa 15!) 

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Rädern hatten, machten wir eine kleine Pause, um unseren Gleichgewichtssinn zurecht zu rücken. Der war nämlich auf dieser Waschbrett- Schotter- Sand- und Schlaglochpiste gehörig durchgerüttelt worden. Dabei stellten wir fest, daß wir für die ersten Hundert Kilometer der heutigen Etappe bereits 3 1/2 Stunden Fahrzeit gebraucht hatten.

Die zweite Hälfte der Strecke lief dann auf glattem Asphalt ohne Zwischenfälle. Als wir am Zielort ankamen, waren die Halteschrauben der Kühlschränke lose und die Innenräume voll von rotem Staub. Besonders hart traf es das JaPa-Team. Dort hatte sich der Kühlschrank selbstständig gemacht und war in den "Flur" gekippt. Dabei hatte sich ein Kabel durchgescheuert und einen Kurzschluß ausgelöst. So hatten wir für etwa eine Stunde wieder ein "kühlschrankloses" Fahrzeug. Dabei hatten wir doch alle fest daran geglaubt, daß diese Zeiten nun vorbei wären.

Glück im Unglück! Der Bobo-Mannes wußte sofort, was zu tun war und brachte zusammen mit Hannes das Kühlgerät wieder zum Laufen. (.....jedoch nicht bevor Conny ein Beweisfoto geschossen hatte!)

Auch Conny konnte ihre ganz persönliche Leidensgeschichte zu der "gut ausgebauten" Strecke beitragen. Beim Bobo-Team war nämlich die Schubladen-Verriegelung unter dem Kühlschrank kaputt gegangen und so schoß der Auszug bei jeder Unebenheit der Straße heraus. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich eine Stunde lang im Wohnmobil auf den Boden zu hocken und die Schublade anzudrücken. Nach einem besonders heftigen Schlagloch tropfte es plötzlich kalt von oben. Das war aber "nur" ein Ei, das im Kühlschrank zerbrochen war und sich den Weg der Schwerkraft durch die verschlossene Kühlschranktür suchte.

Alles in allem kamen wir aber alle unbeschadet im Camp an und freuten uns über ein paar Runden im Pool und eine erfrischende Dusche. Und überhaupt....sind die Agaven nicht wunderschön?

Morgen früh um 5:30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Es geht den ganzen Tag auf Jeepsafari. Wir freuen uns schon riesig! 


 

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