Donnerstag, 14.07.2011

 

Schon wieder eine Ruine

Nachdem der Regen in der Nacht irgendwann nachgelassen hatte, machten wir uns heute mit den Rädern auf den Weg in den Nachbarort Edenkoben, wo wir uns die Ruine der Rietburg als Ziel ausgeguckt hatten.

Es ist zwar keine besonders hübsche Burg aber da Burgen immer auf den höchsten Punkten der Umgebung liegen, haben sie zwei Vorteile. Erstens hat man von oben immer eine tolle Aussicht und zweitens verbuchen wir den schweißtreibenden Aufstieg für uns jedes Mal als Herz-Kreislauf-Training und hoffen, gleichzeitig ein paar dieser bösen Tierchen zu verbrennen, die nachts im Schrank heimlich die Kleider enger nähen.

Im Fall der Rietburg kam als dritte Fliege noch eine Letterbox dazu, die wir mit derselben Klappe erschlugen.

Am Fuße des Berges, den es zu erklimmen galt, besuchten wir zunächst einmal Villa Ludwigshöhe (denn bereits dort galt es, ein paar Werte für die spätere Letterbox-Suche zu ermitteln).

Die weithin gelb leuchtende Villa war der ehemalige Sommersitz von König Ludwig I. von Bayern, denn damals gehörte die Pfalz noch zu Bayern. Das Schlösschen nach italienischem Vorbild wurde 1852 fertig gestellt und Ludwig verbrachte alle zwei Jahre den Juli und August dort. Wer weiß, wo er überall seine Immobilien verstreut hatte. Und wer weiß, wie die hohen Räume in der übrigen Zeit genutzt wurden.....heutzutage befindet sich vom Landesmuseum Mainz die Max-Slevogt-Galerie darin und neben Wechselausstellungen wird der Prachtbau auch für Konzerte genutzt.

Auf jeden Fall hatte der König ein gutes Auge für die richtige Lage, denn auch heute noch ist die Fernsicht auf Weinfelder und umliegende Winzerorte schön - auch wenn der Himmel recht bewölkt war.

Dann ging es aber tatsächlich ganz ordentlich bergauf. Menschen, die bereits ihr Idealgewicht erreicht haben, können auch die fast antiquarische Seilbahn aus dem Jahre 1954 benutzen, um zur Rietburg hinauf zu schweben. Wir ließen uns das Training nicht entgehen und kamen irgendwann auch oben an.

Bei schönem Wetter hat man einen tollen Blick und kann kaum einen freien Tisch ergattern. Heute wehte hier ein herbstlicher Wind, so daß wir ohne Einkehr direkt ins Zielgebiet wanderten und uns einen weiteren Stempel in unser Logbuch drückten.

Kleine Anmerkung zum heutigen Gästebucheintrag von Sascha:

Er schrieb, daß ihn das von uns so geliebte Glockengeläut von Sankt Martin ganz fertig gemacht hätte und daß man es wohl nur mit genügend Riesling aushalte.

Nun.... hätten wir mal bloß Riesling getrunken - dann wäre uns nicht die volle (bereits geöffnete) Rotweinflasche umgekippt. So aber konnten wir unsere hellen neuen Lederpolster gleich einem Streß-Test unterziehen. Wer uns bereits im Januar und Februar dieses Jahres begleitet hat, der hat unsere mühsame Entscheidungsfindung nach der richtigen Polsterfarbe mitbekommen. Und als wir uns schließlich für die Lederfarbe „Sand" entschieden hatten, waren wir geschockt darüber, wie HELL unsere Rundsitzgruppe nun aussah und wie empfindlich sie wohl sein wird.

Das Ergebnis des Rotwein-Tests sieht so aus:

Tischdecke auch nach einer Nacht im Einweichbad und kräftigem Rubbeln immer noch nicht fleckenfrei - Lederpolster haben es unbeschadet überstanden.

Immerhin war der Rotwein auf beide Seiten geflossen, so daß es zumindest ein symmetrisches Färbemuster ergeben hätte ......


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