Dienstag, 15. Oktober  2019
Wir sind gerade in Banka Banka

Schon mal was von Banka Banka gehört?

So heißt unser heutiges Ziel - eine ehemalige Station auf dem langen Weg der Rinderzüchter, wenn sie ihre Tiere über schier endlose Distanzen trieben und unterwegs eine Tränke finden mußten. Wir müssen hauptsächlich Tankstellen finden, um unsere rollenden Ferienwohnungen in Bewegung zu halten.

Der Morgen war frisch und ruhig und alle ließen es wieder einmal langsam angehen auf unserem schattigen Platz in Mataranka. Wer wollte, konnte ein letztes Mal baden gehen in den wunderschön gelegenen Thermalpools.



Kaum auf der Strecke, lud allerdings schon der historische Pub von Daly Waters zu einem  Zwischenstop ein. Seit 1930 steht hier die einsamste Ampel des Kontinents. Die berühmte Kneipe hat schon vielen Reisenden den Staub aus der Kehle gespült. Man sagt: „Wenn Du nicht in Daly Waters warst, warst Du nicht in Australien.“



Drinnen an der Bar haben sich viele Frauen ihres BHs entledigt und sie als Deko zurück gelassen. Angelika fragt sich, ob sie auch ein Erinnerungsstück opfern soll.



Sogar Kraftstoff gibt es und den Hinweis auf den nächsten Mc Donalds in 286 Kilometern. Für Australier eine Kurzstrecke. Da fährt man mal eben zum Abendessen auf einen Hamburger hin. Wir sind mitten im Land der riesigen Entfernungen von A nach B - und zwischendrin ist einfach: NICHTS. NOTHING. NIENTE.

Gleich um die Ecke hatte der Entdecker John Stuart, nach dem dieser wunderbare Highway benannt ist, Wasser gefunden auf seinem Weg von der Südküste nach Darwin.  Am 23. Mai 1862 soll er in diesen Baum ein „S“ für Stuart geritzt haben als Zeichen, daß er hier war. Wir suchten diese historische Stätte natürlich auf und ließen sie auf uns wirken.



Viel Verkehr herrscht wirklich nicht auf der einzigen geteerten Straße, die das Outback von Nord nach Süd durchschneidet. Aber wenn wir ein Fahrzeug vor uns haben, dann ist es meist ein Roadtrain - ein überlanger Lastwagen mit bis zu fünf (!) Anhängern. Auf den langen Geraden sind auch diese Giganten schnell überholt.



Das einzige, was zu beachten ist, ist die geringe Tankstellendichte. Wir fahren von Tankstelle zu Tankstelle. Sobald eine Zapfsäule in Sichtweite kommt, machen wir die Tanks wieder voll. Es dauert oft mehr als 150 Kilometer, bis wieder eine Service-Station am Horizont erscheint. Und dann kann es passieren, daß gerade der Diesel ausgegangen oder der Strom ausgefallen ist. Selbst wenn Diesel reichlich vorhanden ist, brauchen die Pumpen Elektrizität, um ihn fließen zu lassen. Alles schon da gewesen! Alles schon erlebt! Und was dann passiert, das kann man sich ausmalen......

Wir übernachten heute ohne Strom, ohne Internet, ohne Restaurant, ohne Pool, ohne Klimaanlage.....auf einer ehemaligen Rinderumschlag-Station. Am Abend sind alle draußen beisammen und sehen den Vollmond blutrot aufgehen. Ohne Strom ergibt sich eine ganz eigenen Dynamik. Weniger haben - mehr sein!


zurück zum Reisebericht "Australien 2019"  

 

 

Nach oben