Freitag, 15. November  2019
Wir sind gerade in Canberra

Es ist nie eine Frage der Zeit. Es ist immer eine Frage der Prioritäten

Unsere Stadtführung in Canberra verlief heute in ziemlichem Tempo, denn es gab einfach so viel zu sehen. Daher mußte unsere äußerst kompetente und sympathische Fremdenführerin Kerstin den Überblick behalten und Prioritäten setzen. Canberra war als Hauptstadt Australiens aus dem Boden gestampft worden, da die beiden benachbarten Großstädte Melbourne und Sydney bereits Hauptstädte von Bundesstaaten waren und man außerdem keine Konkurrenz entfachen wollte. 

Um einen Überblick über diese auf dem Reißbrett entworfene Hauptstadt zu bekommen, fuhren wir hinauf zum Mount Ainslie Lookout. Man erkennt sehr schön die Symmetrie, mit der diese moderne Stadt angelegt worden ist.

Idealer Ort für ein Gruppenfoto!

Das Kriegsdenkmal steuerten wir als nächstes an. Australien ist noch eine junge Nation und hat doch schon viele Opfer in den Kriegen des letzten Jahrhunderts zu beklagen. Wir waren sehr beeindruckt von der Art und Weise wie die Australier das Kriegsgeschehen aufgearbeitet haben. An den Seitenwänden des Wandelgangs sind die Namen der Toten eingraviert. Erschütternd, wenn dem Besucher auf diese Weise die unfaßbar große Zahl an jungem Leben vor Augen geführt wird, das so sinnlos ausgelöscht wurde. Die roten Mohnblumen symbolisieren das verflossene Blut.

 

Mit Mühe konnten wir uns nach diesem eindrücklichen Memorial wieder auf das hier und jetzt einlassen. Busfahrer Chris fuhr uns durchs Regierungsviertel. In der Nähe des Parlaments reihen sich die Flaggen der mit einer Botschaft in Canberra vertretenen Nationen aneinander. Manche dieser Botschaftsgebäude sind langweilige Betonbauten, andere verkörpern den Stil ihres Landes bestens, wie zum Beispiel die Botschaft von Papua Neuguinea.

Auch die Botschaft von Südafrika im typisch kapholländischen Stil ist gut gelungen. 

Deutschland präsentiert sich quadratisch praktisch gut.

 

 

Wenn man in der Hauptstadt eines Landes weilt, sollte man auch den Regierungssitz besichtigen. Das Gebäude ist teilweise in die Erde eingelassen und am Haupteingang symbolisieren die Wasserflächen Australiens Lage im Pazifik.

 

 

Auch die Aborigines haben ihren Anteil an der Gestaltung.

Kerstin erklärt die typische Tupfentechnik und die Symbolik des Kunstwerks im Boden.

Am heutigen Freitag war leider keine Sitzung aber wir durften natürlich trotzdem einen Blick in den Saal werfen. Der zarte Grünton soll an die Farbe der Eukalyptusblätter erinnern.

Trotz des ausgefüllten Besichtigungsprogramms steuerten wir auch die Nationalgalerie an.

 

 

Eine Installation zur Aborigines-Kultur fand große Aufmerksamkeit. In den Ritualen der Ureinwohner werden die Verstorbenen an bestimmten Stellen in der Natur so lange offen aufgebahrt, bis nur noch Knochen übrig sind. Diese werden zerkleinert und in einen extra dafür ausgehöhlten und mit traditionellen Symbolen verzierten Baumstamm eingebracht. Dieser wird dann einem Fluß übergeben.

 

 

Wer wollte konnte den Nachmittag noch nutzen, um einen Aussichtsturm zu besteigen. Der Telstra Tower, der nach der Telefongesellschaft benannt ist, die uns mit Internetdatenvolumen versorgt und uns kommunizieren läßt. Doro und Peter hatten dies schon am Vorabend getan und so lange gewartet, bis das Abendlicht die Stadt in einen Dämmerzustand versetzte.

 

   

Mit diesem letzten Blick auf Canberra verabschieden wir uns von der Hauptstadt. Wir wollen morgen weiter ziehen. Die Blue Mountains erwarten uns!


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