Freitag, 15. November 2024


Wir sind gerade in Bagani


Am Ende der Teerstraße ist noch ganz viel Weg


Unsere heutige Fahretappe führte uns schnurgerade durch den ganzen Caprivi-Zipfel hindurch. 330 Kilometer entspanntes Fahren auf guter Straße. Oder sagen wir mal….320 Kilometer. Gegen Ende war es vorbei mit der Entspannung und volle Konzentration war gefordert.


Bis dahin aber betrachteten wir die bunten Märkte unterwegs, die viele Menschen anzogen.



Auf 300 Kilometern lediglich zwei Tankstellen und zwei Ortschaften, die man weder als Städte noch als Dörfer bezeichnen kann. Es sind jeweils nur Ansammlungen weniger Häuser. Unsere Stamm-Tankstelle wurde wie immer auch von Kühen besucht. Ist schon verrückt, daß sich in zwölf Jahren so wenig ändert.



Geändert hat sich auch nichts an der Hilfsbereitschaft der Menschen. Als wir an der Zapfsäule fragten, ob die Tankstelle wohl auch Eiswürfel verkauft, hieß die Antwort: „Nein, die gibt’s da hinten im Reifenladen - aber ich springe schnell hin und besorge sie.“ Kurz darauf stand der Tank-Boy schon mit einer großen Tüte Eiswürfel in der Hand vor uns. Man muß wissen, daß man im Südlichen Afrika nicht aussteigt, um selbst zu tanken. Junge Männer in Arbeitskleidung des Tankstellenbetreibers füllen den Tank, kommen mit einem Kreditkartenlesegerät zum Wohnmobil, putzen penibelst die Scheiben und messen auch noch den Reifendruck. Das Ganze natürlich für ein kleines Trinkgeld, was wir sehr gerne geben für den Service.


Wenn man allerdings ein schönes Rindersteak hätte kaufen wollen, dann müßte man wohl doch aussteigen und dem Metzger am Straßenrand zeigen, welches Stück es sein soll. Wir verzichteten darauf, denn unser Weg führte zur Mahangu Lodge, einer unserer Lieblingsorte in Namibia. Dort hatten wir uns zum Dinner angemeldet.



Wie so oft im Leben: Ohne Schweiß kein Preis! Um an diesen abgelegenen paradiesischen Ort zu gelangen, erfordert es etwas Mühe. Zunächst einmal stand am Straßenrand eines der gefürchteten Schilder, die es wohl hauptsächlich in Namibia gibt.

Ende der Teerstraße! Nun beginnt die Pad.



Viele Straßen in Namibia bestehen aus Sand, Schotter, Stein und Erde. Für die Einheimischen völlig normal, für uns eine Herausforderung, weil man so richtig durchgeschüttelt wird. Die Kinder laufen teilweise sogar barfuß auf diesen Pisten.



Es muß gerade Schulschluß gewesen sein. Überall ausgelassene junge Menschen am Straßenrand.



Zum Glück war die Naturstraße hart und es bestand keine Gefahr, sich festzufahren. Unser Geschirr steht in Schaumstoff und auch die Laptop-Tasche liegt gut gepolstert.



Und dann hieß es, den richtigen Absprung von dieser Straße zu finden und in den Sandweg einzubiegen, der das letzte Stück etwas wild durchs Buschland führt. „Road to Mahangu“! Im Hintergrund sieht man schon ganz viel Grün. Dort fließt der Okavango River - und genau dort hat ein Visionär deutscher Abstammung vor vielen Jahren diese wunderschöne Lodge gebaut.



Wir wurden belohnt mit der Einfahrt zu diesem verwunschenen Platz. Hier wollen wir nun vier Tage bleiben und einfach nur sein. Tiere beobachten, Faßbier trinken, atmen, dankbar sein. 



Da wir den Besitzer seit vielen Jahren gut kennen, findet er für uns immer ganz besonders schöne schattige Plätzchen.



Allerdings ist das Einparken manchmal Millimeter-Arbeit.



Im Fluß grunzen die Hippos, ein starkes Gewitter hat die Luft gereinigt und wir machen uns jetzt auf den Weg zur Außenterrasse für eines der legendären Drei-Gänge-Menüs der Mahangu Lodge. 


Das Leben kann so einfach sein…….



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