Mittwoch, 15. November  2017
Wir sind gerade am Uluru

Tag 41: Ruhetag am Uluru

 

Viele Steine - Müde Beine - Ruhe keine

 

 

Ein weiterer Tag in diesem mystischen Gebiet bescherte uns unvergeßliche Momente. Einige wenige Tour-Teilnehmer hatten gestern viel unternommen und gönnten sich heute ein paar stille Stunden im Pool oder bummelten durch die Kunstgalerien und hochwertigen Souvenirläden der an den Campingplatz angegliederten Hotels.

 

Alle anderen begaben sich auf den Weg zu den etwa 50 Kilometer entfernten Olgas. Diese Gruppe von 36 Bergen wird von den Aborigines Kata Tjuta genannt, was in ihrer Sprache "viele Köpfe" heißt und ein ausgesprochen passender Name ist.

 

 

An zwei Stellen darf man die Olgas betreten. Genau wie der Uluru gehört dieses Gebiet dem Stamm der Anangu und gilt als heiliger Ort. Umgeben von den runden "Köpfen" wanderten wir tief hinein in die Schluchten dieser Felsformation.

 

 

Immer wieder traf man zwanglos auf Reisegefährten, die alle den "Wandertag" in vollen Zügen genossen. Wie schön, wenn man mitten in dieser Ödnis nicht allein unterwegs ist!

 

 

Im "Valley Of The Winds" - dem Tal der Winde - gibt es einen gewissen Punkt, den man nicht nach 11 Uhr überschreiten darf, weil es dann einfach zu heiß und damit zu gefährlich wird. Bei Temperaturen über 36° C wird der Wanderweg ebenfalls geschlossen. Heute ging ein laues Lüftchen, was gut zum Namen dieses Tales paßte und die Temperaturen angenehm frisch hielt.

 

 

Immer wieder ergaben sich unbeschreibliche Ausblicke in erstaunlich grüne Täler.

 

 

Manche Wanderstrecken erforderten durchaus etwas Kondition, belohnten aber mit ganz besonderen Postkartenmotiven.

 

 

 

 

Auch in die Walpa Gorge wanderten wir hinein, bis die Schlucht nach einem guten Kilometer endete.

 

 

Da es in letzter Zeit ungewöhnlich viel geregnet hatte, blühte die Steinwüste in zauberhaften Farben.

 

 

Die Olgas faszinierten uns sehr aber der Uluru hatte eine noch stärkere Anziehungskraft. Mit unseren Wohnmobilen sind wir ja so wunderbar beweglich und so ließen wir die Kata Tjuta hinter uns und bogen mal eben links ab zum Ayers Rock.

 

 

Dieser Berg erhebt sich nur 350 Meter über sein Umland, steht aber so unerwartet separat in der Wüste mit all seinen Rillen, Furchen und Löchern, daß man sich durchaus vorstellen kann, welche spirituelle Rolle er im Leben der Aborigines von jeher gespielt hat.

 

 

Eine einzige Straße führt um diesen “Zauberberg” herum und läßt an zwei Punkten eine Annäherung zu. Von wo auch immer man hinschaut, das Bild ist jedes Mal ein anderes. Natürlich wollten wir dem Uluru erst einmal ganz nahe kommen.

 

 

Wir gingen auf dem Kuniya Walk ehrfürchtig auf den Sandsteinfelsen zu. Die Aborigines sind sich sicher, daß ihre Ahnen von hier aus die Welt erschaffen haben.

 

 

Und dann waren wir auf “Tuchfühlung”. Einmal den Ayers Rock sehen und mit eigenen Händen spüren, welche Energie der Stein freisetzt. Das sollte auf jedermanns persönlicher Lebensliste stehen! Ein unvergeßlicher Moment!

 

 

Es ist nicht nur ein Stein, ein Fels, ein Berg......der Uluru lebt und hinterläßt eine Kerbe im Gedächtnis seiner Besucher, wie eine Tätowierung auf der Haut. Seit 550 Millionen Jahren erhebt sich dieser drei Kilometer lange und bis zu zwei Kilometer breite Berg aus dem flachen Amadeus-Becken und er wird hier bleiben, bis die Welt untergeht. An mehreren Stellen läuft Wasser von oben herab und spendet Leben für das erstaunlich üppige Grün um ihn herum.

 

 

An einer Stelle darf man theoretisch diesen mystischen Berg besteigen, obwohl die Aborigines inständig darum bitten, es nicht zu tun. Aus Sicherheitsgründen ist der "Climb" aber häufig verboten, etwa bei zu großer Hitze oder aufkommendem Sturm.

 

 

Soeben wurde ein Gesetz erlassen, das jegliches Klettern am Uluru komplett verbietet. Es tritt jedoch erst im Oktober 2019 in Kraft. Bis dahin muß man auf die Vernunft der Touristen hoffen, ihren persönlichen Kick aus Respekt vor den Ureinwohnern zurück zu stellen.

 

 

Es ist außerdem bei Strafe verboten, Steine, Pflanzen oder Sand vom Uluru zu entfernen. Immer wieder ist es vorgekommen, daß jemand dies nicht befolgt hat. Es ranken sich Geschichten um Reumütige, die die entwendeten Steine an die Anangu zurück schickten, da sie ihnen Unglück gebracht hätten. 

 

Nun, wir sind nicht abergläubisch. Doch bei unseren Reisen um die Welt verfahren wir nach dem schönen Prinzip:

"Nimm nichts mit außer Deiner Erinnerung, laß nichts zurück außer Deiner Fußspur!"

Wir alle werden mit unauslöschlichen tief bewegenden Erinnerungen diesen heiligen Ort morgen wieder verlassen.

Ein Teil von uns wird wohl für immer hier zurück bleiben . . . . .


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