Wo rot draufsteht, muß nicht auch rot drin sein

Das Rote Rathaus hat zwar eine signalfarbene Klinkerfassade, beherbergt aber nicht zwangsläufig auch rote Regierungen.
Der Amtssitz des regierenden Bürgermeisters von Berlin und seines Senats ist mehr Burg als gewöhnliches Rathaus. Das blockartige, mehrflügelige Gebäude mit drei Innenhöfen ist 99 Meter lang und 88 Meter breit. Der 74 Meter hohe eckige Turm erinnert etwas an Big Ben in London und ist von weither als markantes Zeichen zu erkennen.

Wie viele alte Berliner Bauwerke hat auch das Rote Rathaus eine wechselvolle Geschichte. Zwischen 1861 und 1869 von Hermann Friedrich Waesemann erbaut, blieb auch dieses zwischen Fernsehturm und Spree gelegene Rathaus im Zweiten Weltkrieg nicht von den Bomben verschont.
Nach dem Wiederaufbau zog 1956 der Ostberliner Magistrat mit dem Oberbürgermeister-Ost ein, während der Westberliner Senat mit dem Regierenden Bürgermeister-West im Rathaus Schöneberg residierte. 1991 zog die wiedervereinigte Berliner Regierung ins Rote Rathaus zurück.
Die Fassade ziert auf Höhe des ersten Stockwerks ein ungewöhnlicher Schmuck.

Auf 36 Tafeln von beeindruckenden sechs Metern Länge, die rund um das Gebäude laufen, wird die Berliner Geschichte auf einer „Steinernen Chronik" dargestellt.

PHOENIX läßt sich von dem streng aussehenden Wachtmeister nicht abschrecken, der vor dem Haupteingang patrouilliert. Man kann ja mal so tun, als ob man seinen Paß verlängern will....

Hinter der schweren Holztür gibt es aber keine Nummern zu ziehen, keine Warteschlangen und keine Formulare zu unterschreiben. PHOENIX klettert ungehindert die imposante Treppe hoch.

Die einzigen Unterschriften weit und breit sind hier zu finden: Hinter Glas, im Goldenen Buch der Stadt. Die Berliner Ehrenbürger Michail S. Gorbatschow und  Hans-Dietrich Genscher haben sich darin verewigt.

PHOENIX will sich auch die anderen Räume anschauen - wenn man schon mal hier ist...!

Keine Wachen zu sehen, keine Rucksack-Kontrolle, keine Absperrseile – komisch.

Der „Große Festsaal" ist wirklich groß: 30 Meter Länge, 18 Meter Breite, 6,9 Meter Höhe.

Das große Gemälde im Großen Saal ist auch richtig groß: 6,15 Meter Breite, 3,60 Meter Höhe.

 

 

Haben die hier noch nie was von Heizkostensparen gehört? Es ist überall kuschelig warm, alle Türen stehen offen, auch die zum großen „Säulensaal". Der ist noch größer, noch wärmer und war früher eine Bibliothek. Heute stehen hier hauptsächlich Säulen.

PHOENIX blickt zur 9 Meter hohen Decke und grübelt über den Ölpreis nach.

 

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