Montag, 16. April 2012

18. Etappe: Chimoio - Tete 380 Km

Tagesziel: Der Sambesi

Klingt das nicht herrlich? „Wir fahren heute bis zum Sambesi!"

Wer je von Afrika geträumt hat, dem läuft ein Schauer über den Rücken, wenn er den Namen „Sambesi" hört.

Das Kuga Tours Roadbook ist so genau, daß man eigentlich kein Navi braucht und so lesen wir es immer sehr aufmerksam und beachten alle Anmerkungen. Wir zitieren aus der heutigen Routenbeschreibung:

„In Richtung Tete verläuft die Straße größtenteils durch sehr einsame Berglandschaften."

Das stimmte genau und machte dem gesamten Team viel Freude. Da die Straße nun wieder eine sehr gute Beschaffenheit aufwies, kamen wir zügig voran und konnten die Landschaft genießen. Immer wieder staunten wir aufs Neue über die zum Teil sehr einfachen Lebensweise der Menschen, die mit Eselskarren unterwegs sind und ihre Wäsche im Fluß waschen.

Einige Flußüberquerungen waren nämlich wieder dabei. Das Roadbook wies uns auf den Pungoe Sul hin, der auffällig braunes Wasser führt.

Auch den Rio Luia kreuzten wir auf dem Weg zum Sambesi.

Für Kilometer 92,5 hatte Olaf angemerkt: „Rastplatz mit Imbissangeboten (HaHa)". Wer den skurrilen Humor des Kuga-Chefs kennt, der weiß, daß man lieber nicht hungrig sein sollte auf diesem Wegabschnitt. Und tatsächlich bot sich uns wieder einmal ein für Europäer unglaublicher Anblick.

Bei Kilometer 235 hieß es dagegen:

„Wir passieren einen imposanten Kegelberg und sind jetzt 670 m ü. NN."

Wie versprochen bot sich uns ein tolles Fotomotiv.

Für Kilometer 264 versprach das Roadbook: „Wir fahren durch afrikanische Bilderbuchlandschaft: Rundhütten und Affenbrotbäume, eine afrikanische Traumkulisse!"

Doch auch Warnungen wurden ausgesprochen - für Kilometer 284 stand in Fettschrift gedruckt:

„Dort befinden sich 3 Speedbumps, die so hoch und gewaltig sind, wenn man die übersieht, reißt man sich mit Sicherheit die Achse heraus oder schlägt die Stoßdämpfer kaputt oder ähnliches. Höchste Vorsicht!!"

Wir senden hiermit einen Gruß an Marco Lange, den Geschäftsführer von La Strada: „Alle zehn Wohnmobile haben diese Hürde unbeschadet genommen!"

Und dann stand endlich bei Kilometer 370 im Buch: „Wir sehen den Sambesi vor uns liegen!" Da lag der mächtige Fluß in der Ferne und wir fuhren hinab nach Tete, in die Stadt mit der Brücke.

Auch hier war wieder Franz mit seinem Improvisationstalent gefordert. Eigentlich war eine Übernachtung auf dem Campingplatz direkt am Sambesifluß geplant gewesen. Leider existiert dieser Platz nicht mehr und so überzeugte Franz den Manager eines Motels am Ortseingang von Tete, daß er ganz bestimmt genug Platz auf seinem eingezäunten bewachten Hinterhof hat, um unsere zehn Fahrzeuge sicher unterzubringen.

Nachdem er auch noch ein gemeinsames Abendessen für die ganze Gruppe ausgehandelt hatte, stellte er sein Wohnmobil weithin sichtbar ab und lotste so alle Reiseteilnehmer ins neue Quartier.

Morgen überquert die Camp Challenge den Sambesi und zieht dann weiter ins Nachbarland Malawi. Das vorgesehene Camp in der Hauptstadt Lilongwe verfügt laut unseren Recherchen über W-Lan. Aber wir haben gelernt, hier in Afrika auf alles gefaßt zu sein. Ob wir morgen berichten können, entscheidet sich erst vor Ort. Wir freuen uns auf ein neues, unbekanntes Land und werden uns überraschen lassen!


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