Fahrtag 43: Katima Mulilo - Bagani 348 Kilometer

Vom Sambesi zum Okavango

Unseren gestrigen Bericht hatten wir eindeutig zu früh geschrieben. Das Erlebnis des Tages müssen wir heute nachreichen. Beim gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer sagte Karl plötzlich mit weit aufgerissenen Augen: "Bewegt Euch nicht, soeben ist hinter Euch ein tonnenschweres Hippo aus dem Wasser gestiegen!" Und tatsächlich: Was saßen ganz still und beobachteten den Koloss beim Grasen auf dem Campingplatz.

Aber nach ein paar Minuten juckte es uns doch in den Fingern, den Dicken etwas näher aufs Foto zu bekommen. So schlichen wir uns vorsichtig an und Karl versuchte hinter einem Baum in Deckung zu gehen. Dabei war uns natürlich bewußt, daß man mutig aber nicht unvorsichtig sein darf. Solange man keine hektischen Bewegungen macht und dem Flußpferd immer den Rückzugsweg zum Wasser frei hält, sind es gemütliche Tiere. Trotzdem war unser Pulsschlag leicht erhöht..... 

Heute nun fuhren wir durch den gesamten Caprivizipfel, der eigentlich sehr tierreich sein soll. Große Schilder warnten immer wieder vor Elefanten und mahnten zu gemäßigter Geschwindigkeit. Leider blieb es bei den Schildern, die Dickhäuter selbst zeigten sich nicht.

Dafür konnten wir fast 400 Kilometer immer geradeaus fahren ohne nennenswerte Ortschaften. Eine Tankstelle und ein paar kleine Läden an einer Straßenkreuzung waren die einzige City, die wir durchquerten.

Irgendwann erreichten wir den Okavango, der an den berühmten Popa Falls durch schwarzes Quarzgestein hindurchbricht. Es handelt sich dabei nicht wirklich um einen Wasserfall, sondern vielmehr um Stromschnellen, zu denen wir einen kleinen Abstecher machten.

Unser Übernachtungsplatz ist eine wildromantische Lodge, die von Deutschen geführt wird. Dadurch haben wir die Gelegenheit, das WM-Spiel Deutschland/Portugal im Fernsehen zu schauen, bevor auf dem Holzdeck am Ufer des Okavangos das Abendessen serviert wird. Wollen wir hoffen, daß uns nach dem Abpfiff nicht der Appetit vergangen sein wird.