Sonntag, 16. September  2018
Wir sind gerade in Ayaz-Qala

 

 

„Die Straßenverhältnisse werden kontrastreich sein“

 

Mit diesen Worten schickte uns der usbekische Tour-Begleiter Aziz heute auf die Strecke. Schon bald wußten wir, was er damit meinte. Tatsächlich sind die Straßen in Usbekistan die schlechtesten der gesamten bisherigen Tour. Auf manchen Abschnitten fühlt man sich wie gefangen in überdimensionalen Straßenbahnschienen.

 

 

Nach gut 22.000 Kilometern kann das unsere Abenteuer-Osten-Fahrer nicht mehr erschüttern. Da wird eher die von einer deutschen Firma gebaute schnurgerade glatte Autobahn langweilig und gefährlich, denn wir sind den Geschwindigkeitsrausch nicht mehr gewohnt, in den wir uns hier stürzen können. Immerhin alles sauber ausgeschildert....wie man es von deutscher Gründlichkeit auch mitten in der Wüste erwarten kann.......

 

 

Wir fahren nämlich einige hundert Kilometer durch die Wüste Qizilqum, was „roter Sand“ bedeutet.

 

 

Bevor wir das Jurtencamp erreichen, an dem der heutige Übernachtungsplatz liegt, führt eine kleine wieder überaus wellige Straße durch fruchtbares landwirtschaftlich genutztes Land. Überall, wo Wasser fließt, gedeiht das Leben. Besonders Baumwolle wird hier angepflanzt und ist gerade erntereif.

 

 

Die Pflückerinnen tauchen zum Teil so weit nach unten, daß man sie kaum noch sehen kann. Wenn sie sich wieder strecken, um die weißen Baumwollbäusche in ihre Säcke zu stopfen, winken sie uns fröhlich zu.

 

 

Mit LKWs wird die Ernte zu großen Zentren transportiert, in denen sie weiter verarbeitet wird.

 

 

Nach diesem interessanten Exkurs mitten durch die Baumwollplantagen hat uns plötzlich und unverhofft die Wüste wieder. Wir sehen schon von Ferne die Überreste der Festung Ayaz Qala.

 

 

Für die Kamele sind unsere Reisemobile bestimmt ebenso fremd wie umgekehrt.

 

 

So ein Jurtencamp mitten in der Wüste hat doch wirklich noch einen Hauch von Abenteuer. Als Tomi und Maya mit ihrem Bimobil angeschaukelt kommen und sich nach diesen Straßen fühlen, als hätten sie einen Ritt auf einem der Wüstenschiffe hinter sich, steht die Sonne schon sehr tief.

 

 

Die Festung erstrahlt in warmen Farben und lockt zu einem Abendspaziergang.

 

 

Der Aufstieg dauert länger als gedacht und das Tageslicht wird schwächer und schwächer. Von oben sieht man herab auf einen zweiten Teil der Festung.

 

 

Unsere rollenden Ferienwohnungen haben wir auch im Blick. Kein Hotel der Welt kann so ein Ambiente bieten! Übernachtung unter dem Sternenzelt und ringsherum nichts als Wüste!

 

 

Und dann schauen wir der Sonne beim Untergehen zu. Wieder ist ein Tag vorüber. Der 125. Tag dieser Seidenstraßen-Tour. Vier Monate sind wir jetzt unterwegs und jeder Tag ist ein Geschenk. Besonders Manfred

und Renate empfinden das so, nachdem sie nun wieder mit uns reisen. Ab und zu sollte jeder innehalten und dankbar sein.

 

 

Und dann senkt sich die Dunkelheit auf unser Camp und gibt einen grandiosen Sternenhimmel frei.

Wie man sieht, wird in den Teamfahrzeugen bis spät in die Nacht gearbeitet......


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