In Rantum, um Rantum und um Rantum herum

"Manchmal bekommen schlechte Ideen im Nachhinein doch noch eine gute Wendung." So oder so ähnlich hätte die Überschrift auch lauten können. Gemeint ist das Rantum-Becken und seine Entstehungsgeschichte.
Der 600 Einwohner zählende Ort Rantum liegt an der schmalsten Stelle der Insel. Dort, wo sich zwischen Nordsee und Wattenmeer nur etwa 300 bis 400 Meter Land erstrecken.

Eine 570 Hektar große eingedeichte ehemalige Wattfläche wurde 1968 zum Europareservat ernannt und hat sich mit seinen Wasserflächen und Salzwiesen zu einem Seevogelschutzgebiet gemausert.

Auf künstlichen Steininseln wurden Brutplätze angelegt und durch aufwendige Maßnahmen sowohl Salzwasser- als auch Süßwasserlebensräume geschaffen. Inzwischen sind schon 260 verschiedene Vogelarten beobachtet worden und während des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst lassen sich hier Hunderttausende Wildenten, Wildgänse und Schwäne nieder.

Das war aber nicht immer so.
1936/37 wurde durch den Reichsarbeitsdienst das Rantum-Becken durch einen 5 km langen Deich überhaupt erst vom Wattenmeer abgeteilt. Durch die so gewonnene Wasserfläche sollte ein militärischer Seeflughafen geschaffen werden.

Hier wollte die Wehrmacht ihre Wasserflugzeuge landen lassen, denn die Nordsee war dazu zu rauh und das Wattenmeer war gezeitenabhängig auch nur eingeschränkt nutzbar. Zwei Pumpstationen im Deich sollten sicherstellen, daß der Wasserstand immer ein ausreichendes Niveau zur Landung haben würde.


Letztlich wurde das Rantum-Becken aber nie der ursprünglich geplanten Bestimmung übergeben. Nachdem die Wehrmacht das dänische Festland eingenommen hatte, konnten dort geeignete feste Flugplätze errichtet werden. Außerdem spielten die schwerfälligen Wasserflugzeuge für die Kriegsführung dann doch keine entscheidende strategische Rolle mehr.

Nach dem Krieg wurden die Abwässer von Westerland in das Becken geleitet. Heute sieht man im Hintergrund das mittlerweile anders funktionierende Klärwerk.

1962 wurde das Rantum-Becken aufwendig renaturiert und in ein Biotop verwandelt.
So ist aus einer ursprünglich kriegerischen Bestimmung ein Ort der Ruhe und Erholung geworden, denn auf dem Deich trifft man heute Jogger, Spaziergänger und Schafe an.
Auch PHOENIX hat hier schon einige Runden im Zeichen der körperlichen Ertüchtigung gedreht. Dabei muß man natürlich so ziemlich auf alles gefaßt sein. Hindernisse aller Art lauern hinter den Schafsperren.

Seit 2008 wird auf der 10 km Strecke, die einmal um das gesamte Reservat herumführt, der „Run ums Rantum-Becken" ausgetragen. 

Besonderes Highlight der Veranstaltung ist die Möglichkeit zur kostenlosen Nutzung des Wellness-Sauna-Bereichs im luxuriösen Rantumer „Dorfhotel" nach dem Zieleinlauf.

 

Na, das hat doch was, oder?

 Nächster Termin ist der 25. September 2011 !

 

 



 

 

 

   

 

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