Donnerstag, 17. November 2022


Den „Tränen Allahs“ auf der Spur


Schon 2000 Jahre vor Christi Geburt transportierten Karawanen das „weiße Gold“ aus dem Süden Omans über die legendäre Weihrauchstraße bis ins ägyptische Alexandria. Damals wie heute wurden die Weihrauchbäume, die das Klima in der Region Dhofar besonders schätzen, angeritzt, um ihr Harz ausbluten zu lassen.


Die Handelsroute führte über den Jemen und Saudi-Arabien entlang des Roten Meeres vorbei an Mekka, hinauf ins jordanische Petra bis ins heilige Land.


Der erste Hafen im Oman, den wir auf unserer großen Weltentdecker-Route anliefen, war Salalah in ebendieser Region Dhofar. Heinz und Regina hatten einen Busausflug gebucht, der sie in die Umgebung von Salalah brachte. Die Omanis, die diesen Ausflug als örtliche Reiseleiter begleiteten, wußten viel Wissenswertes über die „Tränen Allahs“, wie der kostbare Weihrauch zuweilen genannt wird, zu erzählen.



Dromedare laufen in großen Herden durch die Täler Dhofars. Irgendjemandem gehören sie - auch wenn sie wild und verloren wirken.



Die Weihrauchbäume gedeihen in diesem Winkel der Erde besonders gut. Der erste und der zweite Anschnitt werden verworfen, erst aus der dritten Ritzung quillt das wertvolle Harz.



Es wird zu kleinen Klümpchen weiterverarbeitet und in verschiedenen Farbschattierungen angeboten von dunkelbraun über bernsteinfarben und einem gelblichen Weiß bis zu einem fast transparenten Grün. Je heller das Harz, desto reiner und damit wertvoller ist der Weihrauch. Bis zu 200 Euro wird für ein Kilo bezahlt. In der Antike ließ man sich den Weihrauch in Gold aufwiegen.



Nach kurviger Fahrt entlang einer klippenreichen Straße sollte auch der bekannte Mughsail Beach besucht werden. Eine willkommene Idee an diesem brüllend heißen Tag.



Auf einem Spaziergang unter Felsüberhängen gelangte man zu kleinen Löchern am Strand, aus denen bei Flut das Meerwasser empor gepreßt wird wie ein Geysir.




Zuletzt durfte auch ein Abstecher zur Shanfari Moschee nicht fehlen. Ein gut situierter Geschäftsmann, nach dem sie benannt wurde, hatte dieses Gotteshaus aus eigenen Mitteln finanziert.



Wir sind definitiv im Orient, in Arabien und gleichzeitig in den Tropen angekommen. Die Blütenpracht in gepflegten Anlagen zeugt davon.



Aber auch die wunderbare Wärme, die am Abend bestenfalls durch ein laues Lüftchen untermalt wird, das uns Nordeuropäer sanft streichelt und daran erinnert, daß wir wie im Paradies leben. Während wir in einem Restaurant im Inneren des Schiffes zu Abend speisten, hatten Regina und Heinz den für sie perfekten Tagesausklang gefunden: Austernbuffet am Heck des Schiffes, wohliges Schlürfen der kostbaren Schalentiere während die Sonne blutrot im Meer versinkt. Ist das Hollywood? Ist das kitschig? Nein, bei uns auf der Mein Schiff 5 ist es allabendliche Realität.



Wir sollten zur Reederei gehen, und uns für diese „Werbung“ fürstlich entlohnen lassen……aber was zählt schon irdischer Lohn, wenn man in solch paradiesischen Zuständen weilt?




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