Samstag, 17. März 2012

 

Johannesburg - Stadt der Gegensätze

Nach einer Nacht, in der wir alle Schlaf nachzuholen hatten und dementsprechend tief und fest geschlummert haben, wachten wir an einem strahlend sonnigen Tag zu ungewohnten Geräuschen auf. Bis auf die drei Schäferhunde des Campingplatzes haben wir zwar noch keine Tiere zu sehen bekommen, aber die Vogelstimmen waren schon richtig exotisch. Und exotisch ist es für uns natürlich auch, wenn wir Mitte März in kurzen Hosen draußen frühstücken können. So begann der Tag auf dem schön gelegenen Campingplatz am Stadtrand von Johannesburg  (Acacia Thorn Tree Campervan Park) gleich mit allerbester Laune. (Hier ein Foto vom Begrüßungsschnaps nach unserer gestrigen Ankunft!)

Pünktlich um 9 Uhr stand ein Bus vor dem Tor (selbstverständlich ist auch der Campingplatz eingezäunt und mit einem elektronisch schließenen Tor versehen). Wir fuhren mit unserem Stadtführer nach Johannesburg und wußten gar nicht, welches Foto wir zuerst schießen sollten. So viel gab es zu sehen!
Auf dem 120 km langen Autobahnring um die Millionenstadt kamen wir gut voran, waren aber erschrocken, zweimal an Polizeikontrollen vorbeizufahren, bei denen mit Handschellen oder Kabelbindern gefesselte junge Männer teilweise bäuchlings auf dem Asphalt liegen mußten. Vor Schreck drückten wir gerade dann natürlich nicht schnell genug ab. Überhaupt sind alle Fotos, die wir heute zeigen, aus dem fahrenden Bus heraus aufgenommen worden und das war manchmal gar nicht so einfach.

Aber gerade die Gegensätze von Arm und Reich hätten wir anders überhaupt nicht zeigen können. Wer läuft schon durch die Slums von Soweto mit einer teuren Kamera und schießt Fotos. Selbst aus dem Bus heraus kam man sich wie ein Voyeur vor. Dennoch ist es ein Stück Realität in Südafrika, das wir zeigen möchten.

Bei einer Arbeitslosenquote von 55% und millionenfacher Armut ist es nicht verwunderlich, daß sich die reichen Leute in ihren Villen mit hohen Mauern und Starkstromzäunen schützen müssen.

Wir haben auf unserer vierstündigen Stadtrundfahrt auch viele interessante „Läden" gesehen: Metzger, Obstverkäufer, Schuhgeschäft, Bekleidungsläden, Polsterer und Reifenhändler.

Allein die Fahrt mit dem Bus war eine Reise wert. Abgesehen von dem Linksverkehr, an den wir uns langsam gewöhnen, haben wir viele interessante Vehikel zu sehen bekommen. Menschen, die Holzkarren mitten im Schnellverkehr von Hand ziehen, Kleinlaster bis oben hin gefüllt mit Obst oder Matratzen und immer wieder offene Ladeflächen, auf denen Menschen mitfahren. Ein Toyota vor uns war besonders beladen. Ob das hier der Schulbus ist?


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