Donnerstag, 17. Mai 2012

6. Safaritag: Amboseli Nationalpark

Der Berg ruft

Gestern waren wir noch leicht enttäuscht gewesen, weil wir extra den ganzen weiten Weg von Deutschland gekommen waren, um den Kilimanjaro zu sehen und außer Wolken war nix zu erkennen. Heute Morgen spähten wir beim Frühstück schon dauernd in der Dunkelheit gen Süden, wo der berühmte Berg eigentlich liegen sollte. Aufstehzeit war um 5:30 Uhr gewesen, daher wurde es erst während des Frühstücks hell. Und bei Tagesanbruch war es dann endlich so weit. Der Kili zeigte sich in ganzer Pracht!

Was lag da näher als mit einem Gruppenfoto zu dokumentieren, daß wir es alle tatsächlich bis zum Fuße des Kilimanjaros geschafft hatten.

Dann aber ging's endlich los auf Safari. Schließlich wollten wir zu gerne ein typisches „Afrikafoto" schießen: Giraffen in der Savanne bei Sonnenaufgang und als Hintergrundtapete der Kilimanjaro.

Mit dem Sonnenaufgang klappte es aus verschiedenen Gründen nicht. Diesmal waren die Jeeps zwar bereits am Vorabend gekommen, die dazugehörigen Fahrer aber waren weit und breit nicht zu finden. Irgendwann trödelten sie herbei und so konnten wir bis zum Tor des Nationalparks fahren. Dort angekommen dauerte es wieder einmal endlos, bis alle Formalitäten geklärt waren.

Uns brachte das nicht mehr aus der Ruhe, denn wir kennen dieses Prozedere von den anderen Parks bereits. Unsere Geduld wurde aber belohnt, denn der Kilimanjaro blieb noch eine Weile unverhüllt, so daß wir zumindest einen einsamen Elefanten in diese gigantische Kulisse bekamen.

Kurz danach kamen Wolken auf und zogen den Vorhang zu. „Mount Kilimanjaro" wurde heute nur als Einakter aufgeführt. Den Rest des Tages zeigte er sich seinem Publikum nicht.
Dafür freuten wir uns an den Tieren, die uns über den Weg liefen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ein ganzes Hyänenrudel samt Beute ließ sich von uns nicht stören.

Auch Giraffen und eine Flußpferdmutter mit Kind spazierten auf der Straße.

Manchen Elefanten kamen wir so nahe, daß wir vom Fahrzeug aus fast nur die Hand hätten ausstrecken müssen und schon hätten wir gewußt, wie sich Rüsselhaut anfühlt. Dieses Foto ist NICHT mit einem Teleobjektiv aufgenommen. Der mächtige Kerl stand uns tatsächlich Auge in Auge gegenüber!

 Durch einen Schwarm Kronenkraniche mußten wir mit dem Jeep regelrecht hindurchfahren, um zum Amboselisee zu gelangen.

An dem weitläufigen See trafen wir genau die Giraffen an, die wir eigentlich als Statisten für das kitschige Afrikafoto vorgesehen hatten. Leider tat uns der Kili nicht den Gefallen, sich hinter der Wasseroberfläche zu erheben. Zu dicht war der Wolkenvorhang.

 

Fazit des heutigen Tages:

Jeder Safaritag hatte bisher seine ganz besonderen Highlights. Jeder Nationalpark war landschaftlich und mit seiner Tierwelt wieder anders als alles, was wir vorher gesehen hatten. Unser Jeepfahrer brachte es mit seinem Ausspruch auf den Punkt: „The beauty of Amboseli is the Kilimanjaro" Und in der Tat, der 5896 m hohe Berg gibt diesem Nationalpark seinen ganz besonderen Liebreiz. Wie schön, daß wir hier sein durften!


 

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