Freitag, 17.09.2010

 

 

 

 

Wetterfrust statt Wanderlust !

 

 

Es ist ja nun wahrlich nicht so, daß wir generell eine negative Grundeinstellung gegenüber Regenwetter haben (d.h. wenn nicht gerade das Dach undicht ist!). An Regentagen gehen wir entweder in eine schöne Saunalandschaft oder wir lesen ein dickes Buch oder wir lassen uns sonst eine kuschelige Beschäftigung einfallen. Wäre also heute einer dieser Dauer-Regentage gewesen, es wäre alles gut.

 

Aber heute schien die Sonne - und an Sonnentagen, da haben wir eine ganz andere Tagesordnung. So war eine Wanderung zum "Harzblick" auf dem Großen Steinkopf geplant. Aber so sehr die Sonne sich auch mühte, aus einer Richtung zu scheinen, so dunkel wurde es gleichzeitig aus der anderen Richtung.

 

 

Wir blieben zuhause und behielten die Wolken im Blick und warteten auf das Unwetter. Nichts geschah. Die Sonne schien, die schwarzen Wolken aber hielten sich beharrlich.

 

 

Irgendwann brachen wir doch noch auf, kamen aber nur bis zum Dörfchen Eschershausen, wo wir aufgaben und umdrehten, denn die Bedrohung am Himmel wuchs. Zurück im (inzwischen wieder) trockenen Phoenix begann dann der Regen zu prasseln.

 

 

Aber nach fünf Minuten war der Spuk vorbei und wir schauten von drinnen auf den schönsten Sonnenschein. Verrückte Wetterkapriolen! Der heutige Zwiespalt erinnert uns an ein kleines Gedicht:

 

In meinen Träumen

Drinnen duften die Äpfel im Spind,
Prasselt der Kessel im Feuer.
Doch draußen pfeift Vagabundenwind
Und singt das Abenteuer!

Der Sehnsucht nach dem Anderswo
Kannst du wohl nie entrinnen:
Nach drinnen, wenn Du draußen bist,
Nach draußen, bist du drinnen.

 

Mascha Kaléko

 


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