Lächeln Sie den Winter fort mit AIDA

Dieser Werbespruch stimmt für uns nicht ganz, denn die geplante Kreuzfahrt ist beim Mitbewerber TUI gebucht für die Mein Schiff 1. Und das Lächeln, das beim Buchen vor einigen Monaten noch unsere Lippen umspielte, ist uns inzwischen im Hals stecken geblieben. Es wird ein Krimi werden! 

Der Spannungsbogen baut sich seit Wochen auf mit immer neuen Meldungen von Corona-Fällen auf Kreuzfahrtschiffen weltweit. Hier verweigern Häfen die Anlegegenehmigung, dort werden Reisen vorzeitig beendet oder aber ganz storniert.

TUI hat jetzt noch eine Variante draufgesetzt. Gestern Abend kurz vor dem Zubettgehen noch mal eher beiläufig im WWW nach neuen Hiobsbotschaften geschaut - und tatsächlich sprang uns diese Überschrift ins Gesicht:„TUI Cruises schließt Gäste von der 35-Tage Karibik Reise auf der Mein Schiff 1 aus!“ Sapperlot - jetzt schlägt‘s 13! Was bedeutet das schon wieder?

Schnell in den Posteingang geschaut - Entwarnung! - keine Absage.

Was war passiert? TUI reagiert damit auf die unzähligen kleinen, symptomlosen aber doch besorgniserregenden Corona-Ausbrüche, die die Branche derzeit treffen. Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Auslastungsgrenze nach unten verschoben und in Ermangelung einer gerechteren Lösung zahlreichen Gästen abgesagt in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Buchung. Das heißt - wie so oft im Leben - die letzten beißen die Hunde! Und das am vorletzten Tag vor Beginn einer Tour, die man unter „normalen“ Bedingungen bestimmt als „Traumreise“ bezeichnen würde. Doch was ist schon „normal“ in diesen Zeiten?

Derweil hat die MS Amadea, vielen bekannt als das „Traumschiff“ aus der gleichnamigen ZDF-Serie, mitten auf dem Atlantik umgedreht und steuert zurück nach Gran Canaria. Dort sollen positiv getestete Gäste und Crewmitglieder ausgesetzt werden und in Quarantäne gehen. Eigentlich befindet sich das Traumschiff planmäßig auf einer 44-tägigen Kreuzfahrt in die Karibik und hatte schon die halbe Strecke der Atlantiküberquerung geschafft. Nun also retour! 

Wie gaga ist das alles? Auf was haben wir uns da eingelassen? Wo werden wir wohl enden? Wenn wir es je an Bord schaffen sollten......morgen steht ja noch ein Schnelltest an......und der Kahn dann tatsächlich pünktlich ablegen sollte.......wird es in kurzen Abständen immer wieder Reihentestungen geben, von der jede einzelne das abrupte Ende der Reise bedeuten könnte.

Werden wir also demnächst - wie früher die Meuterer - auf einem einsamen Eiland ausgesetzt werden? Und wenn ja, gibt es dort Internetempfang?  Liebe Leser, Ihr seht schon, vielleicht werden wir unsere Berichte ab einem bestimmten Zeitpunkt in Form von Flaschenpost weiterführen müssen. 

Je dramatischer die Nachrichtenlage wird, desto mehr fühlt man sich mit seinem Wunsch nach Reisen in die weite Welt wie ein Vegetarier im Steakhaus. 

In diesem Sinne! Lacht nicht so schlumpfig!