Montag, 18. Mai 2015
 

 

 

Wir sind

gerade

in

 

Charleston

 

South Carolina

 

20. Tag, 11. Fahretappe: Wilmington (North Carolina)- Charleston (South Carolina) 260 Kilometer

Alles so schön bunt hier!

Heute hatten wir eine volle Dosis vom "American Way of Life". 

Bald schon war die Grenze zu South Carolina überschritten und wir fuhren ein in den inzwischen schon 6. Bundesstaat dieser Reise.

Der kleine Schwesternstaat hat nur halb so viele Einwohner wie North Carolina (4,6 Millionen) und ist ungefähr 1/4 so groß wie Deutschland, hat also etwa die Fläche von Österreich.

Wir hielten uns in der Nähe des Wassers und mußten unsere Weiterfahrt auch schon mal unterbrechen, bis eine Schwenkbrücke mehrere Segelboote hatte passieren lassen.

Und dann kam der Wahnsinn! Auf bestimmt 50 Kilometern befuhren wir die "alte Strandstraße", an der sich die Fast-Food-Restaurants mit werbewirksamen Präsentationen überboten.

Ein Badekleidungsgeschäft neben dem anderen, Souvenir- und T.Shirt-Läden, Funparks und bestimmt pro Kilometer mindestens eine riesige Minigolfanlage direkt neben der Straße.

Eine skurriler als die andere, Wasserparks mit beweglichen Dinosauriern, rosafarbenen Wasserfällen und dutzenden von Piratenschiffen.

Man durfte den Verkehr nicht ganz aus den Augen verlieren aber das Lenken eines Fahrzeugs wird hier zur Nebensache, wenn alles so schön bunt ist. Und Hunger darf man auch nicht haben, denn überall werden Seafood, Waffeln, Pfannkuchen, Burger und und und angeboten.

Auch die allgegenwärtige amerikanische Flagge wehte übergroß von den Tankstellen. Da soll man sich nicht ablenken lassen?

Irgendwann aber lag dieser schrille Strandabschnitt von Myrtle Beach hinter uns und der Highway führte wieder durch aufgeräumten, ruhigen, einfarbigen Wald.

Apropos aufgeräumt! Jeder Bundesstaat hat ja so seine eigenen Gesetze. In South Carolina wird immer wieder ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Wegwerfen von Müll (littering) eine Geldstrafe von 1000 $ und Gefängnis nach sich zieht. Also bloß keine Bananenschale aus dem Fenster schmeißen! 

Gleichzeitig gibt es seit 1980 ein Programm mit dem Namen "Adopt a Highway". Man "adoptiert" quasi einen 2-Meilen-Streckenabschnitt, um den man sich kümmern muß. Es werden Warnwesten, Müllsäcke und Sicherheitshinweise ausgegeben und mindestens vier Mal im Jahr muß die Person oder die Organisation, die die Patenschaft für die Schnellstraße übernommen hat, Müll aufsammeln. Dafür wird an diesem Abschnitt ein Schild aufgestellt mit dem Namen des Paten oder einer Gedenkschrift für einen Angehörigen, der durch einen Verkehrsunfall oder auch auf andere Weise verstorben ist. 

Ganz schön erfinderisch! Aber effektiv! Die Straßen sind überall wie geleckt.


zurück zum Reisebericht "U S A 2015" ⇒ 

 

 

 

Nach oben